Anstrengung spürt man, wenn der Atem nicht reicht. Das nimmt der Körper ernst. Wenn die Sauerstoffzufuhr nicht reicht, legt er den Schalter um.
Bei absinkendem Sauerstoffgehalt in den benutzten Muskeln entscheidet sich die Atmung für Verlangsamung der Atmung. Die Ermattung des Muskels signalisiert "aufhören".
Daran sind Zivilisationsmenschen gewöhnt. Da sie nicht fit sind, reagiert der Körper so und läutet Schonung ein. Das ist ein Teufelskreis. Dieses Verhalten ist für Kranke konzipiert. Wenn Krankheiten geheilt werden müssen, ist heftige Anstrengung kontraproduktiv. Dort stellt der Körper auf Schonung, weil er nicht alle Prozesse gleichzeitig bearbeiten kann. Anstrengung erschöpft und löst sich ab mit Regeneration, so ist das gedacht.
Um einen Couchpotatoe richtig zu inspirieren, muss er deshalb folgendes wissen.
Die müde Fitness gibt es nicht nur in einem Muskel. Es ist direkt und unvermeidbar die Blutzufuhr, die Sauerstoffaufnahmefähigkeit, die matte Blutzurückführung und einiges mehr.
Das Herzgehirn (es hat ein eigenes Nevernsystem um sich herum) regelt zuvorderst den Sauerstoffbedarf für sich selbst - ziemlich logisch - nicht wahr!?
Sind die Beine schon nach wenigen Schritten oder Treppenstufen schwer, ist einfach alles betroffen, nicht nur die Beine.
Man muss nur absichtlich und gegen den Ermüdungstrend tief und schnell atmen, das stoppt diesen Reiz sofort. Der Sauerstoffspiegel steigt schnell an und die Müdigkeit ist weg und die Verbrennung läuft dann richtig hoch, weil eine Grenze überschritten wurde. Das muss man immer machen, wenn man müde wird, macht bloß keiner. Den heutigen Menschen fehlt einfach die Erfahrung, was unsere Körper draufhaben, wenn ein hungriger Bär hinter dir her ist. Die Zivilisation versteht halt die Evolution nicht.
Die müden Beine überwindet man mit Extraluftzufuhr. Das Herz muss da mitmachen. Es reserviert aber unerlässlich den letzten Sauerstoff führ sich, vor allen anderen bedürftigen Teilen. Wer ernsthaft an seine Grenzen geht, merkt das deutlich, denn das Herz entzieht dem Hirn den Sauerstoff, wenn kein weiterer Sauerstoff mehr abgegeben werden kann. Man kann dann nicht mehr rechnen. 1,5 km gelaufen, wieviel ist das senkrecht hoch bei 20 % Steigung?
Warum?
Auf der Flucht, muss der Ötzi nicht rechnen, sondern rennen können. Die Organisation der Sauerstoffzuteilung zu den Beinen, sorgt so dafür, dass der Ötzi erst nach gelungener Flucht nachdenken kann, wieso er noch lebt. Während der Flucht (hohe Anstrengung) klappt die Rechnerei einfach nicht.
Das passiert, wenn man auf dem Laufband bergauf geht! Nach kurzem wird mehr Sauerstoff benötigt. Ignoriert man die müden Beine und die Schmerzen und atmet einfach mit Vollgas und flugs gehen die Beine wieder, aber der Kopf lässt nach.
Diese sauerstoffarme Stelle, an der der Körper stopp sagt, ist die Grenze, die bei jedem Training angekratzt werden muss. Wird sie ignoriert und aktiv überatmet, löst genau das den Aufbau aus. Der Grund für den Köper ist, wat mutt, dat mutt. Er kann nicht entscheiden, wann was getan werden muss, er merkt am ernsthaften Willen, am gewollt heftigen Atmen, dass Vorrang herrscht. Wir können uns willentlich verausgaben und wer fit werden will, muss das dem Körper öfter abverlangen.
Alle Muskeln um die Blutgefäße kapieren, worum es geht. Sie verbessern sich rasch. Was bedeutet, dass das Herz bei fitten Arterien (sie sind muskelummantelt) nur den Anstoß für eine Blutpumpwelle liefern muss und alle Arterien schieben den Impuls kontinuierlich weiter, wie wenn man mit zwei Fingern einen elastischen Schlauch ausstreicht.
Leisten fitte Arterien diese Impulsarbeit durch das ganze arterielle System, wird das Herz gering belastet. Fitte Arterien pumpen auch durch die Lunge fit. Mehr Blut mit mehr Sauerstoff gibt den Muskelzellen die Chance sinnvoll weitere Mitochondrien innerhalb der Zelle zu bilden. Hat die Zelle mehrere kleine Kraftwerke, kann sie einfach länger mehr Energie bereitstellen und die Muskeln werden besser. Freilich wachsen sie auch durch angeforderten Aufbau weiterer Zellen, aber die innere Leistung einer einzelnen Zelle steigt ebenso an. Beide Effekte zusammen verbessern Kraft und Ausdauer.
Da haben wir es wieder: Auf dem Laufband aufwärts gehen, ist völlig ungefährlich. Tief atmen, führt zu den beschriebenen Effekten = Fitness im ganzen Körper.
Denn passivere Blutgefäße,die Venen, haben weniger Muskulatur zwischen den Wänden. Sie müssen beim Zweibeiner alles Blut wieder zum Herz zurückfördern. müssen aber nicht so kräftig pumpen. Sie werden durch Venenklappen unterstützt. Die verhindern, dass das Blut zurücksackt. Sind die Venen nicht fit, leiert das nicht weggedrückte Blut die Gefäße aus und es bilden sich Krampfadern. Das Blut staut sich, wenn der Inhaber nur sitzt. Nur wenn die Venenmuskeln tagtäglich hinreichend angefordert werden, unterbleibt das. Ohne Aktivität der Beinmuskeln geht das aber nicht.
Bergauf gehen ist für Zweibeiner eine geniale Übung. Alle Muskeln, die dem aufrechten Gang dienen, müssen nun arbeiten. Abwechselnd rechts und links das Bein jeweils höher und weiter vorne aufsetzen spannt praktisch alles an und löst sich wieder. Wegen der fürs Gleichgewicht nötigen ausgleichenden Haltekräfte in allen Körperteilen werden von den Zehen bis zum Kopf beim bergauf gehen praktisch alle Muskeln die der Fortbewegung dienen benutzt - und das sind fast alle.
Unser Körper ist genau dafür gebaut. Aufrecht gehen. Bergauf ist es jedoch sich selbst tragen und heben, um jeweils 10 - 15 cm je Schritt.
Ötzisport einfach.
Wahnsinn, was die alles von Rückenschmerzen wissen, nur nicht, woher sie kommen und wie sie ohne große Mühe verschwinden. Kurz und knackig, keine Wissenschaft, echte Selbsterfahrung. Genau das, was unseren unteren Rücken matt werden lässt, machen Zivilisierte dauernd, nämlich sitzen. Das eigene Gewicht nach oben tragen, ist natürlich entwickelt, sitzen nicht. Fürs hochgehen benötigt man die Muskeln am Gesäß und darüber. Und wer auf dem Band bergauf geht, spürt ganz schnell die unteren Rückenmuskeln und stützt sich alternativlos mit den Händen ab. Einfach bergauf gehen. Die Muskeln merken sofort, dass sie nicht fit sind und melden es. Steil aber langsam und keinesfalls Treppen. Das Abrollen mit den Füßen ist entscheidend für die natürliche Gehweise.
Der Autor: ehemals 105 kg, jetzt 80 kg, geht fit mit 5,5 km/h 20% steil 10 - 30 Minuten. Anfangen mit 2 oder 2,5 km/h aber steil (20%), übertief und stark atmen, mehr muss nicht. Pfadfinderehrenwort
Zweibeiner, also wir, haben die unglaublichste und mit Abstand eleganteste Körperkonstruktion und verstehen das immer noch nicht.
Die Konstruktion macht alle Bewegungen möglich, Equilibristik und Verrenkungen aller Art. Salto und Salti mit Drehungen und krude Mischungen von beidem. Sprünge mit dem Einrad, dem Zweirad und auf Stelzen und unendlich mehr.
Wikipedia listet 525 Sportarten auf. Kennen sie ein Tier, das jemals so etwas probiert hat?
Ausgerechnet der entscheidende, der Punkt ist, ein Querriegel (unser Becken) verbindet die beiden Beine und setzt auf seine Mitte hinten, die Wirbelsäule – alles nur einzelne Stückchen in S - Form übereinander angeordnet.
Am zweiten Querriegel, dem Schultergürten sind die Greiforgane angebaut. Direkt über dem unteren Querriegel, dem Becken, knickt die Säule nach vorne, um das Gewicht in die Längsachse auszubalancieren. Dies nach vorne gebogene Stück wird fixiert durch die raffiniert angeordnete untere Rückenmuskulatur. Für aufrecht gehende Menschlein, ist das der Punkt um den sich alles dreht.
Sind diese Muskeln fit, rennt Ötzi den Berg hinauf. Wenn nicht kraucht er, da die Muskeln ihn nicht bei Vorlage nach vorne aufrecht halten können. Sie tun höllisch weh. Weil sie so wichtig sind. Je wichtiger, desto weh.
Bergauf gehen, aber nicht auf Treppen, hat außerdem einen extrem positiven Gag im Rucksack. Da der Körper „Dein“ ganzes Gewicht tragen muss, wird ihm das bei häufiger Anwendung schnell zu viel und er speckt ab. Nein, nicht wegen verbrauchter Kalorien, sondern einfach nur, weil es ihm zu blöd ist, mehr zu tragen, als nötig ist.
Niemand muss das glauben, nur probieren.
Schaut mal, dann seht ihr scho...!
Kleine Rechnung noch, um zu beeindrucken:
80 kp Körper, mit 5 km/h 1 Stunde lang mit 20 % Steigung auf dem Laufband bergauf gehen heißt:
80 kp x 1000 Meter senkrecht hochgetragen = 80.000 kp einen Meter hochgehoben. Oder umgerechnet zwei voll beladene 40-Tonner LKW um einen Meter angehoben. Das fetzt die fetten Zellen nur so weg. Die Lunge wächst über sich hinaus, die Arterien schubsen die Blutwelle so gekonnt rhythmisch voran, dass das Herz jubelt. Der ganze - wirklich der ganze Körper wird übersatt mit Sauerstoff geflutet. Er erreicht einfach alle Zellen, denn bei dem Gang wird jede Zelle aufgeladen.
Wichtig ist mit anwachsender Fitness auch Sport mit anderen zu machen. Volleyball, Tischtennis, Badminton, was auch immer. Koordination, Reflexe Ausweichbewegungen, sprinten, stolpern und dabei möglichst aufrecht zu bleiben und auch mal zu fallen, sind für ein fittes Alter unerlässlich. Die körperliche Leistung erfährt im Innern eine Repräsentation. Alles bleibt fit, wenn alles fit ist - auch der Kopf, die Gemütslage und die Aktivität. Ruhelosigkeit, Schlafprobleme und dergleichen werden stark gemindert.
----------------------------------------
Ergänzung vom 21.August 2018
Der Gelähmte Kunstturner Ronny Ziesmer trifft mit seiner Aussage den allerlallerwesentlichsten Punkt zu unserem gesamten Lebenssystem: Gesundheit, Fitness , Kraft, Zuversicht, positive Einstellung, Leitungswille - einfach alles auf einmal.
Alles zusammen steckt in der Höchstform unserer Körperkoordination im Kopf. Dort alles gut? Alles gut! Auch, wenn Teile des Körpers nicht mehrt steuerbar sind. Es will, das alles geht, was gehend gemacht werden kann. Das ist sein Sinn, sein Inhalt und die Antwort ist Lebensfreude durch die Zuversicht, einfach alles schaffen zu können.
Lesen Sie den ganzen Artikel in der Berliner Zeitung:
Eine Allianz der Hoffnung -- Die Lebensgestaltung des Ronny Ziesmer
hier der Ausschnit:
Ronny Ziesmer konnte Restnerven reaktivieren, trotz der starken Schädigung seines Rückenmarks. Die Ärzte sahen Ursachen für die Genesung auch in seiner Zeit als Leistungssportler, in der Willensstärke und der Beobachtungsgabe für Stärken und Schwächen. „Als Turner ging es nie nur um körperliche Anstrengung“, sagt Ziesmer. „Ich musste immer auch meinen Kopf anstrengen. So ist es auch jetzt noch.“
Schon wenige Monate nach seinem Unfall widmete sich Ziesmer wieder dem Sport. Er machte täglich Gymnastik, um die letzten verbliebenen Reflexe in den Armen zu erhalten. Er las Bücher, wollte seinen Körper besser verstehen. Es ging nicht mehr darum, spektakulär über die Turnmatte zu wirbeln. Es ging darum, wieder einzelne Muskeln zu aktivieren. Für einen geregelten Alltag musste er vieles neu lernen, er gönnte sich dabei kaum Pausen. 2005 nahm er ein Studium der Biotechnologie auf, das er 2011 abschließen sollte. Er sammelte Wissen, das er in die Tat umsetzen wollte.
Es gibt nur drei Superkräfte, die unsere biologische Ausstattung bestimmen.
Massen- oder Erdanziehung
Hell und Dunkel oder Tag und Nacht
Warm und Kalt
Das war’s schon! Sieht nicht kompliziert aus, ist aber einer genaueren Betrachtung durchaus würdig.
Die Folgen aus den drei Superkräften sind den modernen Zivilisationen kaum noch klar und schon gar nicht präsent.
Das muss früher anders gewesen sein.
Blick auf heute:
Das mit der Massenanziehung ist heute kaum im Vordergrund. Wir überwinden viele ihr zu dankende Beschränkungen mit Millionen und Abermillionen von Fahrzeugen, die unsere Normalgeschwindigkeit mit zwei Beinen (eins nach dem anderen weiter vorne hinstellen) die Bewältigung von Entfernungen gewaltig verzerrt haben.
Hell und Dunkel, die natürlich Trennung in tagaktiv und Nachtruhe im Wechsel der Jahreszeiten sind durch allüberall vorhandene Beleuchtung in zivilisierten Ländern aufgehoben.
Zusätzlich ist die komplette praktische Lebensbeobachtung, aus der unsere gesamte innere Einstellung resultiert, nunmehr komplett weggebeamt aus der nur tagsüber beleuchteten lebenden Natur hin zu ständig laufenden selbstleuchtenden Bildschirmen, die das „Leben“ täuschend echt abbilden.
Frieren ist der zentrale Umstand, der auf unserer Erde, die Ausprägung der Lebensmöglichkeiten am meisten beeinflusst hat. Wirbeltiere, Säugetiere erst recht, benötigen eine relativ konstant gehaltene Körpertemperatur. Klappt das nicht, ist Schluss mit lustig.
Neugeborene haben braunes Fett. Jenes braune Fett verbrennt blitzschnell und heizt bei Bedarf von innen. Säuglinge müssen von außen warmgehalten werden, sie haben noch kein umfangreiches Holzlager. Muttermilch muss daher Fett liefern.
Frühgeborene hatten in der Natur keine Chance. Vorschriftsmäßig ausgetragene Kinder hatten kein Problem, die Körpertemperatur zu halten.
Heutige Dicke haben eine Wärmedämmung. Weißes Fett verbrennt nicht, sondern wärmt passiv als Dämmung. Das verhindert bei den Dicken, dass sie ähnlich schnell wie die Dünnen frieren – sie schleppen also doppelt Nachteile in Form des weißen Fettes mit sich herum. Sie müssten deshalb eigentlich am konsequentesten und am meisten frieren, um sich zurück zum Normgewicht zu bewegen.
Unsere Ausstattung des Knochengerüstes erlaubt bezogen auf die Erdanziehung keine hohen Gewichte, die Knochen und Gelenke unbeschadet überstehen. Für Konsumkloppse ist unser Körper nicht gebaut. Man sieht es, wenn man ihnen beim Gehen zuschaut. Beine weit auseinander, den Körper beim Gehen jeweils in Richtung des vordringenden Beines gedreht. Schnelle Reaktionen gehen wegen der in Bewegung zu setzenden Massen nicht: hier findet der Ausdruck Massenträgheit seine sichtbare Verwirklichung. Sie gehen zurückgelehnt. Ihr Schwerpunkt ist nicht in der vorgesehenen Achse. Knochen und Gelenke, Sehnen und Muskeln werden daher nicht wie geplant genutzt. Alles andere folgt daraus.
In den heutigen zivilisierten Ländern ist Kälte und Luftzug so gut wie dauerhaft ausgesperrt. Beides benötigen wir um im Korridor gesund zu bleiben. Da wir alle nur wenig Zeit frei nutzen können, die festen Strukturen (meist sitzend, allenfalls stehend) aber keine körperliche Rundumbenutzung des Leibes erlauben, sind wir in vielen Hinsichten verkümmert.
Ausweg ist die kurze aber prägnant wirkende Ganztagsrennerei eines Steinzeitlers clever zu imitieren, nur halt in kurzer Zeit.
Frieren geht mit kaltem Wasser wahnsinnig schnell. Morgens und abends kalt duschen, und der Mechanismus, Fett verbrennen, springt auf die vorgesehenen Leistungsstufen.
Paul Newman hatte lebenslang ein frisches Gesicht. Sein Rezept: Kaltes Wasser mit den Händen ins Gesicht hieven, war seine Auskunft, erbringe das.
Pfarrer Kneipp lässt noch heute Leute Wasser treten etc. Er motivierte aus seiner Zeit – gedacht, bekleidete Leute in Bädern????? – mithin reichlich verzärtelte Zivilisierte - zum Wassertreten.
Unser Gehirn ist direkt nach dem Herzen das Organ, das keine Kälte mag und Sensoren dafür sind am ganzen Kopf. Das Kleinhirn zu schützen ist entscheidend, daher gibt es den Kaltwasserreflex. Atmung sofort geschlossen und höchste Aktivität da wieder weg zu kommen, lässt sich bei jedem beobachten, der angespritzt wird, oder ungewollt in Wasser fällt.
Dieser Reflex sichert höchstmögliche Wirkung, wenn man ihn gezielt einsetzt.
Also eiskalt von oben über den Kopf und überall hin, aber immer wieder über den Nacken den Scheitel und das Gesicht – einfach alles.
Der Reflex ist so stark, dass es die meisten Menschen schüttelt, wenn man das lediglich erzählt. Waterboarding dient der Folter und Zerstörung von Menschen. Der Atmungsreflex wird hier erfolgreich missbraucht.
Das machen wir uns zunutze, indem wir ihn ausschalten, um nicht jedes Mal wieder vor dem kalten Wasser zurück zu schrecken. Zweimal am Tag kalte Dusche wäre ansonsten kaum auszuhalten. Überwindung von solchen biologischen Hemmnissen, würde der Kur kaum dienlich sein.
Wasser laufen lassen, richtig tief Luft holen, den Mund schließen, die Backen aufgepustet lassen und den Kopf richtig hochhalten. Dusche sofort über den Kopf halten und in einer Sekunde, wird es vom Körper akzeptiert, da die Atmung nicht gefährdet ist. Nach 4 oder 5 Sekunden hat der Körper die Ungefährlichkeit kapiert und fängt unmittelbar damit an, den erfrischenden Aspekt zu genießen. Die Luft kann raus und normal geatmet werden.
Mit dem Wasser den ganzen Körper umfahren und unten und oben und seitlich abwechseln. Es gibt rasche Signale, welche Teile noch zu warm sind und man fühlt deutlich das Bedürfnis diese auch noch abzukühlen.
Die Meldung des Körpers, aufhören zu sollen, ist unübersehbar und damit haben wir alles erreicht, worum es ging.
Ganz anders, als die Meisten es sich denken, geht es dabei um Fettverlust. Tut es nicht, dazu ist die Dusche zu kurz, aber es ist die Initiativzündung. Wer täglich kalt duscht, trainiert seiner ganze Kälteabwehrmechanik und friert einfach nicht mehr, bei einem Luftzug, einem offenen Fenster oder einem kurzen Weg zum Mülleimer. Diese körperliche Einsicht verhindert, dass wir uns rein zivilisiert immer zu warm und zu dick einpacken. Unser Verteidigungssystem - hier gegen Kälte – lernt schnell und da wir in Folge immer mehr Wärme an die Umgebung abgeben verlieren wir Fett.
Moderne Menschen leben bedauerlicherweise mit enormem Heizungsaufwand praktisch überall ohne Kälte und verzichten missverständlich auf ein komplexes raffiniert funktionierendes „Nicht-frieren-sondern-selbst-heizen-System“, das die Evolution überaus trefflich eingerichtet hat.
Für Frauen und Mädchen. Das frische Aussehen von Paul Newman kam einfach aus dem Kaltwassertraining, denn „frieren“ bedeutet für unseren Körper alles zusammenziehen, damit die Oberfläche klein wird. Die Strukturen heißen Faszien, die alles an uns zusammenhalten. Die Proteine, die sich zusammenziehen sind die Kollagene und ähnliche Verbindungen.
Unsere Körper benötigen keinerlei Salben und Masken, um Kollagenaktivität passiv herzustellen. Kaltes Wasser kann das hervorragend, ganz einfach, weil wir in der Kälte entwickelt sind. Höhlen sind arschkalt, selbst wenn da ein Feuer brennt. Nachts ist die Welt einfach überall kalt und wir haben sie komplett erobert, denn auch in der Arktis leben Menschen, weil sich in uns alles bei Kälte zusammenzieht, sonst wäre das nicht möglich.
Warmblüter müssen Frieren! Sie müssen frieren, da die gesamte Faszienstruktur nur passiv - durch Kälte - wieder auf den Normalzustand geführt wird. Der Kern darf aber nicht zu kalt werden. Die Körpertemperatur in engen Grenzen halten, ist Aufgabe und Lösung für alle Warmblüter, präziser und wissenschaftlicher endotherme Spezies. Aus Sparsamkeit werden die Kälte ertragenden Zonen weniger warmgehalten.
Es gibt keinen aktiven Prozess für die Wiederherstellung der richtigen Faszienspannung nach der Dehnung durch Gebrauch, da er nie nötig war. Denn außer in zivilisierten Zeiten, ist es nachts einfach überall auf dem Planeten kalt, weil die Sonne auf der anderen Seite ist und nur sie macht warm. Die kürzeste mögliche Länge unserer Sehnen ist deren Normlänge. Kälte stellt sie wieder her und ist das erreicht, sind Schmerzen aus der Anstrengung wie weggeblasen. In ihrer kürzesten Länge haben sie die konstruierte Spannkraft, die uns Sprünge und Stürze meist schadlos erleben lassen. Sind sie zu lang, da nicht kalt gewesen, werden die Abfangkräfte nicht erreicht und Brüche und Verstauchungen werden wahrscheinlicher.
Warm sein, warmhalten, ist eine für uns unerlässliche Wirkung gegen Kälte. Kälte ist aber wie gezeigt unerlässlich. Die Verteilung der Temperatur sieht so aus:
Grafik aus Wikipedia übernommen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Thermoregulation
Frieren ist daher ein muss, um fit zu bleiben. Wer nicht friert, versäumt es die Faszien zu spannen. Es sind die bekannten Kollagene, die sich zusammenrümpfeln und kurz werden. Wer kalte Beine hat, geht steif - daran erkennt man den Effekt. Kälte strafft die Haut, und hält den ganzen Körper möglichst eng zusammen, um Abgang von Wärme zu verhindern und die Kerntemperatur zu erhalten.
Es passiert passiv, kalt wirkt von alleine - im sitzen - im liegen - im schlafen – einfach immer.
Wird er warm und bleibt er immer warm, wird er schlaff und erkältet sich schnell. Es zieht, mir ist kalt, mach die Türe zu und dreh die Heizung hoch, vermelden die Anforderung.
Unsere innere Heizung passt haargenau auf, wie die Haut auf kalt reagiert. Dann heißt sie Gänsehaut und dann kommt das Zittern und unspürbar das Verbrennen von weißem Fett.
Das ist ein derart gründliches Grundregelwerk, da muss man in der Zeit sehr weit vor uns Menschen zurückgehen, bis man den ersten Warmblüter findet.
Zusammen mit Aktivität wird ein Gesundbrunnen daraus.
Mit körperlicher Leistung erzeugen Muskeln Wärme. Das ist der aktive Weg, warm zu werden oder zu bleiben.
Beides zusammen unterliegt einem ururalten Prinzip. Wenn unser Körper konstruktionsbedingt leistet, freut er sich an sich selbst und gerät in Euphorie.
Unser Belohnungszentrum kriegt einen Anfall, wenn man an einem Tag schneller rennt als an dem zuvor. Es kriegt den gleichen Anfall unter einer eiskalten Dusche, wenn man es grinsend erträgt und sich über die eigene Abgehärtetheit freut. Das Wohlgefühl nach "richtig gemacht!" erzeugt das Belohnungszentrum. Man kann schon bei ganz einfachen Plattwürmern mit Experimenten beweisen, dass sie nicht mehr fressen, wenn sie elektrisch, mit kleinen Stromstößen direkt belohnt werden. Der künstlich erzeugte elektrische Reiz löst direkt Belohnung aus, deshalb fressen sie danach nicht.
Die von unserer Natur geforderte Leistung löst Belohnung aus. Alles, was richtig ist, wird belohnt.
Leider mischen sich in diesen überaus klugen und notwendigen Mechanismus Drogen und Alkohol, Zigaretten und viele weitere Belohnungen aus Unterhaltung und Film und generell allem spannenden Tun und aufregendem Konsum ein.
Ganz sicher ist Alkohol aus dieser Sicht die massivste Bedrohung der Menschheit.
Jeder Schluck erübrigt eine ansonsten stattfindende Anstrengung, die echte Belohnung verdient hätte. Darum wird es mit Alkohol nicht wirklich viel besser werden, für niemanden. Achten sie auf sich!
Alkohol
Wieso?
Natur hat Alkohol nicht als notwendiges Nahrungsmittel angesehen. In keinem Lebewesen wir Alkohol als Hauptnahrung verstoffwechselt. Das kann man gut daran ablesen, dass Alkohol als ein Zwischenprodukt beim bakteriellen Abbau von Früchten entsteht.
Niemand kann mit Alkohol etwas Sinnvolles anfangen. Die Evolution hat keine Verwendung dafür entdeckt und es deshalb nicht ernst genommen.
Nicht ernst genommen heißt, dass es ihr Wurst ist, wenn Früchte im Gärprozess Alkohol entwickeln und Affen und Elefanten damit Party machen.
Das spielt evolutionär keine Rolle, denn es kommt eben nur einmal im Jahr bei überreifen Früchten vor, die noch keiner gefuttert hatte.
Bilder von den Partys sind einfach herrlich. Alkoholiker kann man aber davon nicht werden, es gibt ihn einfach zu selten, den Rausch.
Das Seltene hat die Zivilisation aber gründlich erledigt. Der Rausch ist der häufigste Zustand an Vergiftung, die bei Menschen neben dem rauchen entstehen.
Im Arbeitsheft der Leber steht Alkohol ganz oben unter
Gift.
Daher hat die arme Leber keine Wahl. Sie muss unverzüglich ihr Standardprogramm umkippen und Allohool abbauen.
Ausnahmslos sind so lange die Allohoolabbauphasen andauern sämtliche komplizierten Leberaufgaben unvollständig, uneffizient und nicht mit den optimalen Ergebnissen erledigt.
Mit Alkohol im Körper ist die Leberleistung insgesamt nicht evolutionskonform, also mangelhaft. Das Ergebnis ist:
Blutgefäße verschlechtern ihre Fitness.
Der Fettgehalt im ganzen Körper steigt. Das zieht zahllose weitere Veränderungen im hormonellen Bereich hinter sich her.
Allgemein verschlechtert sich das Aufarbeitungsergebnis des Stoffwechsels gravierend.
Einmal im Jahr macht nix, zweimal auch nicht.
Was wir aber gesellschaftsweit das ganze Jahr machen, das ändert alles.
Der Gesundheitszustand ist in Deutschland schon so weit heruntergefahren, dass die Rollatorenindustrie ihrerseits Feste feiert.
Alles hängt davon ab, dass die meisten Menschen in einem Fitnesskorridor verbleiben, der die aktuelle elend lange
"zugrunde - gehen - Phase"
aushebelt.
Freilich muss das spätestens bei den Menschen mittleren Alters so sein und bis zum Tode bewahrt werden. So gut wie niemand ist in der Lage, das wieder zurückzuholen, wenn die 50 überschritten ist.
Aber wichtig zu wissen, dass sogar das geht. Dennoch, kann das nur die Ausnahme sein. Wahr ist, der größte Teil der älteren Menschen ist bereits heute komplett dahingehend konditioniert, dass er für alles beim Arzt Antworten fordert, anstatt in seinem Verhalten Korrekturen anzubringen.
Die Vorbildfunktion der vorangehenden Generation hat unser Land bereits dahin gebracht, dass selbst angehende Sportstudenten fürs Lehramt schon nicht normale Bewegungsfähigkeit aufweisen. Wie kommen die bloß auf den Trichter Sportlehrer werden zu wollen?
Guckst du hier:
http://www.zeit.de/sport/2017-06/sporteignungstest-sportstudium-aufnahmepruefung-dshs-koeln
Der Autor war 47, als seine große Liebe in ins Fitnessstudio mitzog. Bis 2009, also zehn Jahre lang, hat sich die Fitness erheblich verbessert. Aber das Gewicht kam vom Maximum mit 105 kp nur auf 95 - 96 kp herunter. Das ist bei 173 cm wahrlich zu viel.
Ohne Alkohol, seit 15. Februar 2009 hat sich alles geändert.
Das Wichtigste zuerst:
Anstrengung bis an die Erschöpfung (später genauer) erzeugt ohne Alkohol Ehrgeiz, mit Alkohol nicht so sehr. Die Unterschiede sind schwammig und zeigten sich allmählich klarer nach weiteren 10 kp weniger, da wuchs der Ehrgeiz noch mal deutlich an. Der erfolg macht süchtig.
Und damit sind wir bei unserem komplexen Belohnungssystem
1.
Der heimliche Inspizient und Chef - der gnadenlose Weltzerstörer – heißt lustigerweise und vollirrtümlich Belohnungszentrum.
In Wahrheit funktioniert es komplett anders herum. Das besser Frustzentrum genannte Belohnungszentrum steuert unser gesamtes Verhalten über Frustempfindungen, die es initiiert, um „natürliches“ Verhalten anzuregen. Wir werden am Ring in der Nase im Ring des Lebens herumgeführt, indem uns Unzufriedenheitsgefühle wie Blasen ins Gehirn steigend untergejubelt und passende Rezepte für deren Bekämpfung direkt angehängt nachgeliefert werden.
http://evolutionsblog.de/koerper-seele-geist/232-penis-und-vagina-sind-dumm.html
2.
Die Natur hat uns nicht als Konsumenten ausgebildet sondern als extreme Energiesparer unter gleichzeitig extrem hoher Leistungsfähigkeit, zuerst und gerade in Mangelsituationen. Einfach alles überleben ist ihre Überschrift.
Da die Selbstkontrolle fehlt, müssen wir erzieherisch Achtsamkeit in die Kinder gießen.
Gelingt das nicht bald, werden alte zivilisierte westliche Gesellschaften glatt zusammenfallen. Da sich alles um Geld dreht, platzt die Blase, wenn das Geld fehlt.
Das wird blad sein, alle haben ein Recht auf teuere medizinische Verfahren und die Industrie strickt unglaublich fleißig an möglichst teueren Verfahren. Die Rente und KV zusammen reichen nicht, damit die den Hals voll kriegen.
Forschung heißt der Trick, und verheißungsvolle Nachrichten, sind das Opium dazu.
Für Prassen und lebenslanges Fressen ohne Unterlass sind wir nicht gebaut.
http://evolutionsblog.de/gesellschaft/211-zur-ruhe-setzen.html
Das Belohnungssystem steuert all unsere Verlangen und Vorlieben und setzt Reize, die es aus seinen aktuellen Daten heraus entwickelt und uns Wünsche meldet - so'ne und so'ne.
Grundsätzlich sind die lebenswesentlichen Infos aus dem körperlichen System im Vordergrund. Deshalb haben wir das Bedürfnis, alle unsere Gliedmaßen bestimmungsgemäß verwenden zu können. Das erlebte "ich kann das alles" ist die freudige Belohnung. Das erlebte "das kann ich nicht oder nicht mehr" ist Meldung für Nachbesserung. Diese Meldung ist in natürlicher Umgebung lebender Umgebung eher selten. Der Alltag aller unzivilisiert ausgestalteten Gesellschaften ist automatisch so anstrengend, dass so gut wie alles gekonnt wird. Damit steht das Körperempfinden in Ruhestellung, soll heißen "macht wenig oder gar keinen Alarm".
Zivilisiert lebende Couchpotatoes haben dagegen ganz andere Meldungen. Man sieht und derjenige fühlt es bei jedem Aufstehen aus dem Ohrensessel, beim Hinsetzen, beim Treppen rauf - wie runter gehen, beim Anziehen, beim Heben und Tragen beim Gehen und beim Stehen.
Sie kriegen die Belohnungsmeldung nicht, sondern die Anreizmeldung "Das ist aber nicht gut, mein Alter!"
Wenn der Frust, der aus schlechten Körpersignalen stammt und mindere Fitness vermeldet (Druck in der Brust, schwerer Atem, kaum Luft, Schwindel, Herzklopfen etc.) so groß wird, dass etwas passieren muss, …
ja dann gehen sie zum Arzt und der soll's richten. Die Idee ist doof, aber gesellschaftsweit die, die sich durchgesetzt hat - in allen Köpfen, in allen Wartezimmern, in allen Antworten auf die Frage, "Wie geht es Dir?"
Der Gedanke, ich mache da etwas falsch, kommt erst gar nicht zustande und das macht stutzig. Wo ist denn jetzt unser Belohnungssystem abgeblieben? Katalogmäßig müsste es uns doch zum Training schicken. Warum tut es das nicht?
Frustmeldungen oder Wunschimplantierungen im Gehirn, zielen auf Aktivitäten, die das Belohnungszentrum animieren - ja richt, ganz genau - zu belohnen. Also Glückshormone in den Kopf zu pusten.
Das passiert selten, sonst würde es sich abnutzen und den Effekt verlieren.
Deshalb sind wir alle im Prinzip immer ein Stückchen unzufriedener oder unglücklicher, als wir es gerne wären. Sind wir rundum glücklich, sind wir nicht mehr orientiert und verlieren den Zusammenhang zur Realität. Die Realität ist evolutionsbedingt Lasten abzuarbeiten, Pflichten zu erfüllen, Erledigungen aller Art eben erledigen.
Wer häufig kifft, oder schlimmeres spritzt und schnieft, landet in dem zu glücklich sein und will da nicht mehr heraus.
Das ist der HEBEL, den der Alkohol hoch drückt. Wer Sorgen hat, hat auch Likör. Likör ist die Belohnung für die, "Ich mach was ich will" - Entscheidung.
Und da das Belohnungszentrum gesellschaftsweit täglich massiv mit Alkohol ausgetrickst wird, landen die Körpersignale, die erst nach Anstrengung Fitnessbelohnungsbonbons zulassen und nur nach der Anstrengung Belohnung absondern im großen Korb des Vergessens.
Aus dem Loch kommt man nur, indem man Alkohol konsequent absetzt und die Täuschung nicht mehr erlebt.
Die übrigen Rauschmittel machen im Prinzip nix anderes. Zigaretten und Snifftabak und alle Tabletten und Salben gegen Schmerzen und Unbill aller Art.
Es handelt sich immer um eingeworfene Belohnung und nicht um erarbeitete, wie die elend langwierige Evolution sich das ausgeknobelt hat.
Mit den Umgehungen landet man in den bequemen Belohnungen, die nichts verlangen, aber indirekt durch Unterdrückung der Lust zur Anstrengung massiv dem Körper schaden.
Der Schaden ist einfach nur der, dass wir nicht auf dem uns zugedachten Gesundheitsplateau leben, sondern weit darunter und uns bitter beklagen, und die Ursachen nicht verstehen und deshalb falsch handeln.
Da die Industrie unsere Mangelhaftigkeit zu Geld machen kann, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn im Werbefernsehen hüpfende Omas uns weismachen sollen, dass nur die oder die Salbe einziehen muss und dann laufen die Beine wieder.
Das ist grob dummes Zeug und der Großteil der Bevölkerung landet im Krankenhaus.
Alkohol ist vor der Raucherei der brutalste Schädling der Zivilisationsmenschen.
oder Geben und Nehmen!
So lange Flüchtlinge wenn auch wenig, aber immerhin Hoffnung haben, anderswo könnten sie besser leben, fällt die ganze Welt auf eine simple Falle herein.
Wie immer man es auch machen sollte, Flüchtlinge aufzunehmen, ist das Signal für Flüchtlinge zu flüchten.
Flüchtlinge sind im inneren der Länder herzlich willkommene Ausreiß(s)er.
Das eine initiiert und verstärkt das andere.
Bleiben gedacht alle, wo sie sind, ist der Abhaueffekt ausgepustet und das jeweilige Land muss sich mit sich selbst ernsthafter auseinandersetzen, als wenn die Probleme sich scheinbar mit den Auswanderern entfernen.
Die Aufnehmerstaaten, müssen das klar sagen. Wir nehmen niemanden mehr auf und wir helfen, wo wir können, aber nur durch Hilfe von außen mittels Unterstützung von Reformen im eigenen Lande der Fluchtwilligen.
Nur damit kann der Boom, der vor uns steht und unausweichlich ohnehin nur später zum totalen aber dann weltweiten Grenzverschluss führt, gestoppt werden
Die eindeutig unwürdigen, lange dauernden Prüfungen, das daraus folgende Verharren der Flüchtigen im Unglück, sowie die Ungewissheit und Hin- und Herschieberei von Geflüchteten ist mehr als unwürdig und schadet jeder sinnvollen Erfahrung, die die Neubürger in ihrer zukünftigen Heimat machen sollten und dementgegen entwürdigt werden.
So wird das nie was mit der ohnehin rein fiktiven Intergation. Dümmer kann man das nicht machen. Rosinen in Jauche werfen, lässt doch keine neuen Weinstöcke wachsen.
Flüchtlinge sollten aus Ihrem Land Aufnahmen beantragen dürfen und für die Aufnahme bei uns, muss der abgebende Staat etwas tun.
Deals mit Verpflichtungen müssen her.
Wir nehmen Leute auf und wir bezahlen dafür etwas, das die Notwendigkeit zu fliehen verringert. Dann macht unser Geld plötzlich Sinn.
Uralt das Ganze
Geben und Nehmen
Multimorbidität ist das Problem, nicht Polypharmazie!
Nicht die Polypharmazie ist das Problem für große Teile der alternden Bevölkerung in Deutschland: Der Barmer-Arzneimittelreport verwechselt Ursache und Wirkung.
Wenn laut aktueller Analyse jeder fünfte Bundesbürger im Jahr 2016 fünf oder mehr Arzneimittel eingenommen hat, liegt das an der zunehmenden Krankheitslast, die wir Ärztinnen und Ärzte in Deutschland ohne flankierende Maßnahmen seitens der Politik und den Gesetzlichen Krankenkassen kaum noch bewältigen können.
Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlhaltung, passiver Medienkonsum, Falsch- und Fehlernährung, Rauchen, Alkohol-, Drogen- und Genussmittelabusus, mangelhafte körperliche Belastbarkeit in Beruf und Freizeit, Stressfaktoren bzw. metabolisches Syndrom führen gemeinsam mit höherer Lebenserwartung und Anspruch auf weitgehende bio-psycho-soziale Rehabilitation geradewegs in eine nur noch medikamentös zu bewältigende, multimorbide Lebenssituation.
Nur als Beispiele:
– Eine koronare Herzkrankheit (KHK) mit akutem Koronarsyndrom (ACS) führt unabhängig von einer zusätzlichen Koronarintervention mindestens zur Medikation mit ASS, Cholesterin- und Blutdrucksenkern.
– Ein Typ-2-Diabetes mellitus wird häufig mit Metformin und 1-2 weiteren Medikamenten und ggf. mit Injektionen behandelt.
– Degenerativ und Fehlbelastungs-bedingte (Poly-)Arthrosen bzw. Wirbelsäulensyndrome bedingen häufig eine multimodale, medikamentengestützte Schmerztherapie.
– Die chronische Rheumatoide Arthritis (RA), die Multiple Sklerose (MS) der Morbus Parkinson, eine Fülle von Kollagenosen, Tumor- und Systemkrankheiten bzw. auch die Hepatitis C können nur durch den Einsatz von “Biologicals” und mehrdimensionale adjuvante Therapien beherrscht werden.
Demgegenüber steht, dass Prävention, Frühdetektion und Basistherapien von Zivilisationskrankheiten bisher weder von Politik, Sozialversicherungen, Medien und Öffentlichkeit auf der Agenda stehen.
Im Gegenteil: Indem niedergelassene Vertragsärzte der GKV als Haus- und Fachärzte an keiner einzigen Stelle für Schulung und Behandlung bei Übergewicht, Bewegungsmangel, Fehlhaltung, passiven Medienkonsum, Falsch- und Fehlernährung, Rauchen, Alkohol-, Drogen- und Genussmittelabusus, mangelhafte körperliche Belastbarkeit in Beruf und Freizeit, Stressfaktoren aufwandsentschädigende Honorare bekommen und Gebührenordnungspunkte (GOP) nach EBM für derartige Problembereiche nicht existent sind, können in Deutschland keine systematischen epidemiologischen, diagnostischen und therapeutischen Evaluationen für eine risikoadaptierte Primärprävention stattfinden.
Mit einem irrational argumentierenden Barmer-Arzneimittelreport zu lamentieren und vor angeblichen Gesundheitsgefahren durch Polypharmazie zu warnen, ist angesichts stetig steigender durchschnittlicher Lebenserwartung mehr m. E. als scheinheilig und unbedarft!
Es sind eben nicht “thumbe” Hausärztinnen und Hausärzte, die ihre Patientinnen und Patienten mit Medikamenten-Verordnungen unreflektiert “vollpflastern”, sondern es sind die Krankheitsgeschichten, die unsere Patienten selbst schreiben.
Beispiel 1
Patient Nr. 3837, männlich, 55 Jahre alt, als EDV-Spezialist kürzlich berentet worden, seit 5.5.2000 in meiner intensiven und regelmäßigen hausärztlichen Betreuung:
Primäre Nebennierenrinden-Insuffizienz [M. Addison] (E27.1+G) + Lipom (D17.9+G) + COPD (J44.99+G) + Cholinergische Urtikaria (L50.5+G) + Mastozytose (Q82.2+G) + Primär insulinpflichtiger Diabetes mellitus [Typ-I] mit Komplikationen (E10.60+G) + Dilatative Kardiomyopathie (I42.0+G) + Kalzinose (E83.58+G) + Testosteronmangel (E29.1+G) + Diabetische Polyneuropathie (E14.40+G) + Autoimmune polyglanduläre Insuffizienz (E31.0+G) + Autoimmunthyreoiditis (E06.3+G) + Hüftkopfnekrose links (M87.95+LG) + Diabetes mellitus vom Typ 1 (E10.40+G) + Visusverlust (H54.9+G) + Verdacht auf Steroidosteoporose (M81.49+V) + Hyperthyreosesyndrom mit Exophthalmus, Myxödem und Osteoarthropathia hypertrophicans [EMO] (E05.0+G) + Pflasterallergie (L23.5+G) + Perimandibulärer Abszess (K12.28+Z) + Orbitakrankheit [orbitale Dekompressions-OP] (H05.9+Z) + Katarakt beidseitig (H26.9+BG) + Akkommodationsstörungen (H52.5+G) + Thyreotoxische Krise (E05.5+Z) + [schwerste] Endokrine Komplikation (E34.9+G) + Depressive Störung schwere Episode (F32.2+G) + Commotio cerebri (S06.0+G) + Exophthalmus bei Funktionsstörung der Schilddrüse (H06.2+Z) + Cushing-Syndrom (E24.9+Z) + Thyreotoxische Krise (E05.5+Z) + Battered-child-Syndrom (T74.1+G) + Verdacht auf Coxitis links (M13.15+LV) + Verdacht auf Nebenwirkung [Mamillenpigmentierung astonin oder epleneron?] (T78.9+V) + Diabetische Neuropathie bei Typ-1-Diabetes mellitus rechts (E10.40+RG) + Verdacht auf Rotatorenmanschettensyndrom links (M75.1+LV) + Tendinitis calcarea im Schulterbereich links (M75.3+LG) + Verdacht auf Hiatushernie (K44.9+V) + Ausschluss Endokarditis (I38+A) + Unklare BSG- und CRP-Erhöhung (R70.0+G) + Nebenwirkung einer medizinischen Behandlung (T88.9+G) + Verdacht auf Rheumatoide Vaskulitis (M05.29+V) + Lumboischialgie mit Blockierung beidseitig (M54.4+BG) + Blockierung der Lendenwirbelsäule (M99.83+G)…
Nur durch koordinierte, wiederholte fach- und spezialärztliche Interventionen bzw. durch 2-malige (Notfall-)Dekompressions-OPs (Frau Prof. Dr. med. Eckstein) in der Universitäts-Augenklinik Essen konnte z. B. sein Augenlicht gerettet werden.
Beispiel 2
Patientin Nr. 10255, weiblich, 92 Jahre alt, lebt in der eigenen Wohnung weitgehend selbstversorgend, seit 1999 in meiner intensiven und regelmäßigen hausärztlichen Betreuung:
Hypertensive Herzkrankheit mit [kongestiver] Herzinsuffizienz ohne Angabe einer hypertensiven Krise (I11.00+G) + Spondylose mit Radikulopathie: Lumbosakralbereich BANDSCHEIBENSCHADEN PROLAPS L1-2, SPONDYLOLISTHESIS MIT SPINALKANALSTENOSE L4-5 UND L2-3 (M47.27+G) + Störung der Sekretion des antidiuretischen Hormons [SIADS] (E22.2+G) + Osteoporose (M81.99+G) + Vitamin-D-Mangel (E55.9+G) + Normaldruckhydrozephalus (G91.29+G) + Shuntanlage (Z49.0+G) + Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention [gebessert] (N18.89+G) + Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren (F45.41+G) + Agoraphobie mit Panikstörung (F40.01+G) + Soziale Phobie (F40.1+G) + Bewegungsunsicherheit (R29.8+G) + Omarthrose links (M19.91+LG) + Arteriosklerose (I70.9+G) + Aortensklerose (I70.0+G) + Karotissklerose (I65.2+G) + Aortenklappenstenose (I35.0+G) + Pruritus senilis (L29.8+G)…
Selbstverständlich haben nicht alle Patienten in meiner Praxis derartig komplexe Multimorbiditäten aufzuweisen. Aber für mindestens 50 Prozent der Betroffenen gibt es auf Grund fehlender Studienlagen nicht mal ansatzweise Leitlinien-Korridore, die man mit “Evidenc-based Medicine” (EbM) auch nur ansatzweise beschreiten könnte. Von daher ist es schlicht und ergreifend diskriminierend und lebensfremd, insbesondere Haus- und Familienärzten bei der Medikation multipler bio-psycho-sozial bedingter Erkrankungen Polypragmasie oder dilettierende Multimedikation vorwerfen zu wollen.
Der eigentliche Skandal ist, dass es bis heute keine verbindlichen Medikations-Plattformen für a l l e haus-, fach- und spezialärztlichen bzw. klinischen Verordnungen gibt. Kassenärztliche Rezeptvordrucke verschwinden unkontrollierbar im Orkus der Apotheken-Verrechnungsstellen, während alle privaten und grünen Rezepte wieder zurück an den Patienten gehen. Somit weiß eigentlich niemand mehr, was, wann, wie, von wem und warum verordnet wurde.
Arzneimittelreport: Ärzte ohne Überblick