Chef im Ring I - alles muss einfach sein, damit wir es uns merken können
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Die Simplifizierungsfunktion, die unser Gehirn vornimmt, damit es mit den Wahnsinnsdatenmengen, die es aufnimmt, umgehen kann, ist die wahre Ursache für religiösen Fanatismus, weil eine Sache wird im Gehirn als zulässig empfunden, eingelassen und dann ohne neuen Anstoß nicht mehr kritisiert. Natürlich ist das ein bewegliches langsam ausgebildetes Konstrukt – so eine Meinung. Maßgebend ist jedoch die bevorzugte Behandlung der festgelegten Ansichten aus Erziehung oder Erfahrung. Abweichende Ansichten und noch stärker gegenteilige, stoßen auf ein Heer von sogenannten Vorurteilen. Wohlverstanden ist alles, was wir denken und äußern und verteidigen wegen des Simplifizierungszwanges immer auch ein Vorurteil.
Ein hilfreiches Beispiel ist Markenbewusstsein. Ohne uns letztendlich davon ausschließen zu können bevorzugen wir von dem gesamten Warenangebot bestimmte Ausprägungen, Marken. Einem Anhänger von BMW Motorrädern, oder einem Porsche-Fahrer, kann man erzählen was man will, er wird immer seine Neigung verteidigen und sich für Argumente unzugänglich zeigen. Das ist einerseits die Arroganz der im Kopf vorherrschenden Meinung und andererseits die Nichtzulassung von Fakten in die BMW-Schublade, die das Bild ändern könnten. Bestenfalls kann man auf gnädiges, der hat doch keine Ahnung, hoffen.
Solche Isolierungen nimmt das Gehirn in allen Bereichen vor. Wir typisieren und kategorisieren Fernsehsendungen, Geschlechtspartner, Kinder, Sportler, Erziehung und tausend andere Sachen aus der Not, es irgendwie einfach und damit dem Gehirn zuträglich also verwaltbar zu machen. Diese druckvoll verteidigten Entscheidungen sind evolutionär veranlasst, der Mechanismus lässt uns keine Wahl, wir werden immer in dieses Schubladen-Denk-System verhaftet bleiben.
Werden solche Schubladeninhalte von außen durch Andersdenkende angegriffen, entsteht relativ mühelos Fanatismus. Die Fußballmannschaft wird dann nicht mehr nur als zusehender Genießer begleitet, sondern als die eigene Kampftruppe angesehen, die man mit Fanmitteln zu unterstützen hat und somit gegen die gegnerischen Anhänger kämpfen muss.
Wir sind entlastet. Wie in den meisten Fällen, macht die Evolution, was sie mühselig erarbeitet hat zum Standardprogramm und wir kriegen das nur mit heftigen geistigen Anstrengungen überhaupt mit.
Chef im Ring II - traute Zweisamkeit
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Frauen und Männer passen nicht zueinander – das weiß jeder, aber warum ist das so.
Die Frage, wer ist Chef im Ring bezieht sich hier auf die evolutionäre Grundforderung jedes Individuums einer Spezies, Nachkommen zu zeugen und aufzuziehen.
Die Forschung sagt, wir haben keine Wahl, denn unser Evosystem misst Körpermaße, wie Augenabstand und weitere Gesichtsproportionen. Männer messen Hüftumfang im Verhältnis zu Taille. Frauen messen Schultern zu Hüfte usw. Viele begeistern sich für nahe am eigenen Abbild liegende Bewerber. Andere suchen eher nach dem Gegenteil. Kommen wir uns näher, entscheidet unser limbisches System nach der Passgenauigkeit beider Immunsysteme, ob wir uns für das Gegenüber aus Fortpflanzungssicht interessieren.
Zuerst die Kinder und später die Alten
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Wie lange wird wohl eine Gesellschaft überleben, die massenhaft Kinder mit Medikamenten ruhig stellt. Woher sollen die aktiven, die kämpferischen, die unerschrockenen Frauen und Männer in Zukunft kommen, wenn wir jeden hippeligen Jungen in die Psychatrieecke abschieben. Der Staat will erfolgreiche Unternehmer, um Wachstum zu erzielen, das genau die Geldmittel einspielen soll, die der Staat dann willkürlich zum Fenster hinaus wirft.
Die Hälfte der Deutschen ist schon arm, die andere Hälfte wird es noch und dennoch prahlen Sie alle damit, wie führend wir sind. In 20 Jahren sind die jungen, von Ritalin und von anderen Psychopharmaka abhängigen heutigen Kinder, die, von denen man Leistung verlangt. Sie müssen Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen und Aufopferungsbereitschaft schon in der Bewerbung beweisen. Sie müssen stringent und unbeirrbar leistungswillig sein und dürfen genau die hierzu notwendigen Anlagen in ihrer Kindheit nicht entwickeln.
Was für eine Menschen verachtende Gesellschaft.
Das Spiegelbild
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Die Evolution ist eine Notlösung – eine einzige ununterbrochene Reihe von aufeinander aufsitzenden Hinzufügungen - Lösungen für die unterschiedlichsten Notfälle.
Ein Einzeller muss einige wenige Prozesse bewältigen. Eine komplexe Lebensform wie allehöheren Tiere müssen eine Unzahl von Prozessen zu jeder Zeit bewältigen; beide, um am Leben zu bleiben und damit die Art zu erhalten.
Ehe die Welt sich ändert, muss sich die Denke ändern
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Wie war das noch mal mit der Sprache und ihrer Weiterentwicklung bis zum heutigen
Stand?
Was übrig bleibt ist Chaos.
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Alles wird immer komplizierter, die Welt überforderd sich selbst!
Das Problem ist die Klammer, der einigende Kanon, die Struktur, die dem ganzen Sinn verleiht, die Orientierung, die Leitlinie, der Kanal, der rote Faden usw. - all das fehlt.
Die Evolution hat etwas gegen Talkshows.
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Weshalb bringen Sie uns nicht weiter?