Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

Zuerst muss man das Gehirn ausschalten und dann nachdenken.

 

Mit Gehirn ist das intellektuelle Monster gemeint, das mehr von seiner eigenen Eingebildetheit profitiert, als ihm zukommt.

 

Der einzige Kritiker, den es gibt, steckt zwar auch in uns, hat aber nur eine geringe Chance, den affektierten Angeber in die Schranken zu weisen, weil er ihm argumentativ nicht das Wasser reichen kann.

 

Ersatzweise operiert er, der Evo, mit so etwas wie einem schlechten Gewissen, Ängsten, unspezifizierbaren Depressionen und noch schwieriger zu wertenden Empfindungen wie Herzrasen, Durchfall, Hitzewellen usw.

 

Das Gefälle ist deutlich, dennoch, der wahre Herrscher ist der Evo, auch wenn man es kaum glauben kann. Er hat eine Geheimwaffe. Er arbeitet nachts, im Dunkeln, wenn der Telli schläft und bastelt ihm in seine Argumente Stolperhäkchen und Löcher in die Beweisführungen.

 

Sein Einfluss ist bedächtig, aber nachhaltig. Wer von den gesunden Wegen abweicht, benötigt, Ruhm, Alkohol, Drogen, Medikamente und Macht und Sex und irgendwie Erfolg. Je weiter weg der Operand vom gesunden Pfad abgekommen ist, desto wilder wird der Bedarf an genannten Stimulanzen. Die helfen nicht wirklich, klar, aber ohne diese Stimulanzen klappt der Telli zusammen und beide gemeinsam, Telli und Evo, ernten miserable Aussichten.

 

Im Kleinen wie im Großen, sind wir, Ausdruck des Lebens, seinen Bestimmungen unterworfen, wenn auch all das in der modernen Zeit kaum wahrgenommen wird, ändert das nichts, aber auch gar nichts am wirklichen Leben.

 

Dass wir Missbräuche an uns selbst und anderen so hingerissen verkulten, liegt genau daran. Kult und Kommerz sind omnipräsent und dennoch nur wenig geeignete Mittel, die eigene Unsicherheit zur verbrämen. Um sie ja nicht sehen zu müssen, muss die ganze Welt Theater machen - tagein - tagaus.