Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

Wir tragen die ganze Evolution sehr häufig, nämlich als gepackte Information in uns – in jeder unserer Zellen. Wir können aber nichts damit anfangen, weil diese Information von unserem Gehirn nicht gelesen werden kann und die Information zu verstehen, könnte erst nach dem Lesen einsetzen.

 

Zu wissen, dass die Botschaft da ist - sich selbst erlebend, aber nicht zu wissen, was sie äußerte, wenn man sie lesen könnte, sorgt für eine irritierende Lücke. Die Wissenslücke, zwischen den beiden Effekten, einerseits die Info zu haben und die Info nicht lesen zu können, nennen wir Gott. Wahrscheinlich, weil sie unerklärlich bleibt, trotz andauernder Bemühungen, grübelnd dahinter zu kommen.

 

Die unbeantwortbare Lücke ist Anlass und Grund aller Religionen oder Ansichten genannte übernatürliche Aspekte. Religionen fußen somit kulturell und geschichtlich gemeinsam auf einer frustrierenden Irritation, was erklärt, dass viele ungute Entwicklungen aus dem Streit um wenig unterschiedlich gebildete Dogmen, entstehen. Ohne die im Problem liegende grundsätzliche Erkenntnis in sich aufgenommen zu haben, erregen sich Gläubige – absolut menschlich - mangels markanter Unterschiede folgerichtig an den alleine übrig bleibenden Kleinigkeiten.

 

Der evolutionsblog analysiert insgesamt die Unterschiede zwischen den beiden, bewusst grob eingeteilten, unharmonisch operierenden Kernen unseres Wesens.

 

Der „Evo „ benannte Teil repräsentiert das Zauberwesen, das wir nicht verstehen. Er liefert jedoch alles, was Voraussetzung zu unserem Erfolg als Spezies vorhanden sein musste. Von ihm stammt der Effekt, dass die mickrige Ausstattung, die wir von der Natur als Körper mitbekommen haben, so unglaublich raffiniert in allen auch den übelsten Umständen ausreichend angepasst überleben kann. Da wir genau das nicht sehen und nicht verstehen können, lässt uns angesichts des unbeantworteten Geheimnisses verzweifeln. Wir sind als Spezies unglaublich erfolgreich, haben aber keinen Zugang zu den Mechnismen, die uns ausmachen. Sich etwas selbst erklären könnnen, Ursachen, auch komlpizierteste, aufdecken zu können, ist aber genau die heftigste Eigenschaft unseres Gehirns. Die in diesem Missstand begründete Verzweiflung ist so essentiell, dass alle Kulturen vielfach blumige Antworten auf diese Frage entwickelt haben. Sie fallen regional, wie zu erwarten, unterschiedlich aus. Die nahe bei uns lebenden Andersgläubigen, liefern uns erkennbare Merkmale, für die evolutionär gewünschten Abgrenzungen, die uns gegen den Ressourcen-Gefährder ankämpfen lassen. Dieses Schutzbedürfnis, der eigenen Sippe dienend, ist eines dieser überholten, unverstandenen Geheimnisse des Evos, die unablässig Auseinandersetzungen (wie bei Charlie Hebdo) verursachen.

 

Er, der Evo, kann aber mit der modernen Errungenschaft, mit den vom „modernen Menschen“ - dem Telli - aufgebauten Versorgungsmöglichkeiten in komplizierten Wirtschaftssystemen, nichts anfangen. Er kämpft um Ressourcen beim Nachbarn, die dort gar nicht wirklich verortet sind, wie ehedem um die Tiere, die Beeren und Wurzeln im Rund um die Höhle. Dieser in der Frühzeit gesunde Überlebensneid ist in der heutigen Welt fehlgeleitet, findet aber ohne Vermittlungschance zwischen den beiden Wesen in uns nur die evolutionäre Antwort und die heißt alternativlos „kämpfen“.

 

Die fehlende Verständigungsmöglichkeit zwischen den beiden Wissen, die „Lücke“ im Titel, ist unser eigentliches Problem. Wir müssen als Spezies ohne andere Möglichkeit auf dem Weg des Tellis (des nur im Individuum vorkommenden einzigartigen intelligenten Teils unseres Wesens) lernen, den Evo-Aspekt in unsere Welt zu integrieren.

 

Der Evo trug uns als Spezies bis hierher zur Massengesellschaft, jetzt ist er – unverstanden – ein gefährliches, wildes, unzähmbares, kaum beherrschtes „Etwas“ in uns, das uns als massenhafte Spezies in ultimative Schwierigkeiten bringt. Sein straffer Egoismus, der ihm das Überleben unter allen Umständen erlaubte, schadet längst der ganzen Art und wird unsere Zukunft ganz, ganz finster werden lassen.

 

Nachdem sich unsere Art auf dem Planeten durchgesetzt hat, und mit dem Attribut „Intelligenz“ alles unterworfen hat, verantworten wir auch alles.

 

Der Steinzeitler auf Stufe eins, wurde der moderne Mensch, der inzwischen die Erde überschwemmt. Der moderne Mensch muss nun eilig zum homo sapiens 2.0 werden.

 

Homo sapiens 2.0. meint, dass er nicht nur alles andere, sondern endlich auch sich selbst versteht und sich deshalb freiwillig beschränkt – auf das was richtig ist und nicht auf das, was ihm evolutionär so wichtig ist.