Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

 

Teil  I             Biologie

 

Je unkomplizierter umso deutlicher sind die Antworten des Körpers,

 

Überlastungen mit ständig hochgradig kompliziert zubereiteten und gewürzten Spezialitäten nehmen dem Körper die Diagnosemöglichkeiten.

 

Was brauche ich und was kriege ich, sind die Muster, nach denen optimale Nahrungszufuhr funktioniert.

 

Ist der Kühlschrank voller Raffinessen und sind die Gerichte kompliziert, wird unser Intellekt angeregt. Unser Körper muss jedoch wesentliche Stoffe selbst auswählen können. Er sagt, was er will, wenn man ihm die Chance gibt.

 

Der Hunger treibt's rein. Klingt schäbig. Aber, Energiebedarf  ist der direkteste Ansatz für den Körper, unseren Magen knurren zu lassen.

 

Wenn der Kühlschrank wenig aufweist, wählt er das interessanteste aus und das schmeckt, weil der Körper auf seine eigene Wahl beglückt reagiert.

 

Wenn er etwas nicht will, schmeckt es ohnehin nicht. Überlegen sie ruhig, was sie essen sollten, es gibt jedoch innere Antworten, in Form von ja oder nein.

 

Wer einfach im Laden planlos umhergeht, wird zu den Lebensmitteln geführt, die der Körper selbst aussucht. Er findet etwas und jagt Elektronen ins Belohnungssystem und sie bemerken „Lust auf“. Ahhhh! die Bohnen sehen gut aus und dazu …………

 

Mahlzeiten selbst zuzubereiten bringt den Körper in Kontakt mit den Lebensmitteln, die er gleich geliefert bekommt. Er kennt sie auch am anderen Tag noch und ist vorbereitet, wenn ein Gericht zwei oder auch dreimal auf den Tisch kommt. Am nächsten Tag als erste Mahlzeit kalt aus dem Kühlschrank, was abends zuvor warm geschmeckt hat, löst regelmäßig innere Begeisterung aus.

 

Generell gilt, nur essen, wenn man Hunger hat und nie, weil es 12.00 h ist oder 18.00 h oder Frühstück aus Gewohnheit, jeden Tag. Das sind zivilisatorische Rituale, die uns völlig verdreht anerzogen wurden.

 

Der Jäger, der morgens die Wampe mit warmem Essen füllt, ist nicht vorstellbar. Er ist weder wach noch schnell und ausdauernd. Verdauung ist ein Vorgang, der körperliche Einschränkungen durchsetzt. Verdauung gehört einfach in Ruhephasen und verdirbt den Tag, wenn man damit beginnt.

 

Die Verbildung mit den Meisterkochgerichten muss unbedingt unterbrochen werden. Das Reizniveau ist wie bei allen unseren Betätigungen lust – und belohnungsbetont.

 

Unser steinzeitlicher Vorfahr hat das gleiche gemacht, Nahrung gesucht, nur halt nicht beim Discounter und natürlich hat er Lust entwickelt, auf das was er gefunden hat. So ist das einfach konstruiert.

 

Der Körper erkennt dann im Verarbeitungsprozess, wozu das taugt. Das können wir niemals nachvollziehen, also folgt euren Gelüsten und nur bedingt den verkomplizierten Anregungen aus dem Fernsehen. Nahrung aufzuschließen dient der Körperversorgung, da können wir nicht mitreden, wir haben kaum Einfluss darauf, was der Körper wie verwertet. 

 

Wer die Bilder der Kamera gesehen hat, die verschluckt, die ganze Riese bis zum Ausgang aufgenommen hat, weiß, was ich meine. Bereits im Magen ist nach kürzester Zeit alles ein sehr flüssiger Brei. Die Aufwendungen, die wir für Augen und Gaumen erbracht haben, sind dem Magen völlig egal. In Nullkommanix ist alles nur noch schmutziges Wasser - auch Fleisch und Brot. Was danach kommt, können wir nicht beurteilen. Die Prozesse sind zu komplex.

 

Also hört auf Eueren Körper! Fragt ihn beim Einkaufen, was ihm vorschwebt und ihr greift dahin - versprochen.

 

Einfache Gerichte sind vorzuziehen. Die Entscheidungen fallen dem Organismus leichter, er kann besser identifizieren und was ihm fehlt, löst am anderen Tag Begierden aus und dann stimmt alles wieder.

 

Brot nur mit Butter, vielleicht etwas Salz. Ab und zu ein Ei, mal als Salat etc.

 

Möglichst unverarbeitetes Fleisch und so wenig Wurst wie irgend machbar.

 

Alles wird mit den verschiedensten Konservierungsmitteln versetzt. Sie unterdrücken die Vermehrung von Kleinstlebewesen. Wir bestehen aus Kleinstlebewesen. Unsere Zellen waren ursprünglich nichts anderes, sie sind nur spezialisiert.

 

Aus 30 Billionen Zellen besteht ein Mensch, hat aber 35 Billionen Mitbewohner. Sie sind in der Überzahl. Konservierungsmittel nehmen geplant absichtlich massiven Einfluss auf unsere Lebensgefährten in und auf uns.

 

Nichts davon benötigt der Körper, im Gegenteil, damit muss er sich auseinandersetzen und die Evolution hat ihn dafür aber nicht vorbereitet. Es kommt zwangsläufig zu Fehlleistungen.

 

Konservierungsmittel sind selbst in vielen Konserven. Konserven hei0ßen eigentlich so, weil sie durch Erhitzen Keime abtöten. Das stimmt aber so nicht mehr. Nahrung, die bei Hitzekonservierung unhübsch wird, wird heute in Dosen aber mit Konservierungsmitteln haltbar gemacht. Sieht aus wie Konserve, ist aber keine ohne Chemie. Das sollte man nicht oft essen. In der Regel ist das Zeug nur für Haltbarmachung da, damit es möglichst lange in den vollen Regalen liegen bleiben kann und noch gut aussieht. Frische Wurstware ohne Konservierung gibt es praktisch nicht mehr. Damit der Handel Milliarden und Abermilliarden an verpackten Lebensmitteln in den Regalen möglichst lange aufbewahren kann, genau dafür pumpt man endlos Konservierungsmittel in die Leute.

 

Ohne Anforderungen verfällt der Körper wirklich an allen Ecken, aber das ist ja auch das Prinzip.

 

Im richtigen Leben - meinetwegen steinzeitlich - war für den Körper alles sehr anstrengend, nur zu essen gab es wenig.

 

Die tägliche Anstrengung von Knochen, Herz-Kreislauf und Muskeln und natürlich die notwenige Wachheit im Kopf haben automatisch den hohen Fitnessgrad gebildet - von klein auf bis zum Tod.

 

Selbst Zähne und ihr Halteapparat funktionieren nur, wenn sie die Anforderungen, für die sie gebaut sind auch tatsächlich erbringen müssen z.B.:

 

Altes Brot essen, hat einen herrlichen Reiz und man muss beißen, was unsere Zahnhalteapparate mit Begeisterung zur Nachbesserung antreibt. Da wir kaum noch beißen, muss man sich nicht wundern, wenn Zähne ausfallen. Auch die Beißkraft muss ständig trainiert werden.

 

Das alt werden oder das Alter, ist heute in vielen Fällen eine Siechtumsphase, die die Natur so niemals für uns vorgesehen hat. Sie hat nicht für Schlauchgestützte Liegephasen die Körper optimiert, sondern genau für das Gegenteil. Ackern bis zum Umfallen und nach dem umfallen ging es dann schnell.

 

Die Phase, die wir heute durchgehend an die Arbeitsphase, mit Eintritt in die Rente einläuten, ist die Ursache für die Altersbeschwerden. Die Körper und die Sinne sind unterfordert.

 

Ich wiederhole:

 

Nur was angestrengt wird, erfährt vom Körper die dafür vorgesehen Aufbauleistung.

 

Der Reiz zum Aufbau ist die Anstrengung. In allen Bereichen, Kopf und Fuß und alles andere bleiben fit, bei entsprechendem Lebenswandel - ein bisschen Bewegung geht völlig an den wirklichen Anforderungen vorbei.

 

 

Teil  II           Psychologie

 

Wenn Sie das mit dem Essen verstanden haben, haben sie das meiste schon kapiert.

 

Klar, direkt nach dem Druck zur Fortpflanzung hat die Natur uns den Druck zum essen = Nahrungsaufnahme diktiert.

 

Und sie hat nie damit aufgehört, denn das ist das tief liegende unerreichbare Muss der Evolution.

 

Daran könne sie nichts ändern. Am Ergebnis (Figur und Gewicht) schon.

 

Das allerwichtigste ist, dieses bürgerliche Ritual zu entfernen.

 

Essen ist nichts Gemütliches es ist eine Naturnotwendigkeit, sonst nichts.

 

Immer beiläufig, keine Zusammenkunft der Familie, keine Rituale und keine Raster (Punkt 12.00 h „mein Vater bestand darauf“.)

 

Für Familien ist es am besten, wenn jeder ist, wann er will. Obst und Bütterken und Essiggurken müssen bereitstehen, damit man einfach zugreifen kann. Nur im stehen, kein Sitzplatz in der Küche und einfach essen und weiterarbeiten, spielen, planen lesen, was auch immer. Essen ist ein nebenher.

 

Denn der isst, ist der Evo und der Telli ist mit dieser Methode ausgeknipst.

 

Der ist es, der unglaublich raffinierte (den Rang der Köchin / des Koches erhöhend) Speisen bevorzugt und nur mit spitzen Fingern und Serviette auf dem Schoß und keinesfalls mit dem Rührlöffel in der Tasse klappernd und bestenfalls hüstelnd in kerzengerader Sitzhaltung, parlierend, aufgeblasen wie ein Pfau, sein Mal einnimmt.

 

In Wahrheit kann der Evo sehen, was gegessen wird, er sagt, was er haben will, also was der Körper braucht. Er erkennt an der Zubereitung, was kommt und stellt sich darauf ein. Er mäkelt, wenn man die für ihn falsche Ware wählt und macht das Gefühl, das wir Appetit nennen, wenn man ihn lässt.

 

Er legt einen nach dem Essen hin, weil er zum sortieren von Menüs mit fünf Gängen mehr als zwei Chemiefabriken benötigt. Derweil ihm in jeder Malzeit ein Hauptbestandteil genügt. Brot oder Fleisch oder Gemüse.

 

Obst muss immer da sein. Ob er Säure haben will, sagt er sofort. Dann eben Obst zum Käse zum Fleisch zum Brei zum Gemüse zu Nudeln, Kartoffeln, Fisch, scharfen Sachen und Stinkerkäse oder Marmelade.

 

Nur so hat er die Chance, über wechselnde Ansagen, aus den einander folgenden Mahlzeiten optimal Mineralien und alles andere auszusteuern.

 

Fertignahrung ist streng verboten. Der Evo ist so konzipiert, dass man die Nahrung im besten Falle selbst sucht und findet. Daher kennt er sie und entscheidet mit. Wir arrangieren das heute am besten so. Er findet in einem Supermarkt alles. Man muss ihm nur die Entscheidung lassen. Alles angucken und er sagt genau, was ihr mitnehmen sollt.

 

Niemals mit der Karre einkaufen. Der Evo weiß nichts von Bollerwagen. Er erkennt ohne jeden Aufwand, wenn das Gewicht oder die Menge für zwei Taschen in der Hand zum tragen zu viel wird und stoppt die Sammelwut. Eine Tasche mit einer zweiten drin ist optimal. Und da hinein wird die Ware gesammelt und nicht mehr. Sind die Taschen voll, ist vollautomatisch der Einkauf beendet. Und man wird wahnsinnig wählerisch. Das macht der Evo unbemerkt. Er sagt sehr viel häufiger „Oh nöööööhhh!“, als „Packs ein“. In der Natur ist es genau so. Er nimmt, was er tragen kann, alles andere wäre doof, weil die Nahrung doch nur am Stock frisch bleibt und sonst verdirbt. Selbst gewählte Mangelwirtschaft trainiert die Sinne kolossal.

 

Jetzt kommt die voraus gewählte Nahrung in den Kühlschrank, der am besten fast leer ist.

 

Aus tausend Sachen wählen zu können, ist der eine Hauptgrund, warum wir zu viel essen. Der andere wird befeuert durch die unausrottbaren Rituale:

 

Iss den Teller leer und Suppe davor und Nachtisch danach und nimm doch noch ein bisschen, alles nur weil da jemand gelobt werden will.

 

Die meisten sind zu dick, wegen solcher aus Blödheit und Unachtsamkeit aus Notzeiten heran gebeamter überkommener mittelalterlicher Weisheiten, die heute gefährliche Dummheiten sind.

 

Was niemand glauben, will ist nur erfahrbar. Ich denke, es ist völlig gleichgültig, weil wirkungslos, wenn ich es dennoch hinschreibe.

 

Es ist völlig gleichgültig, was im Kühlschrank ist. Auch nur eine einzige Tomate wird zur Leibspeise, wenn sonst nichts aufzufinden ist.

 

„Durchschneiden, Salz und Pfeffer, einen Tropfen Öl und etwas Essig drauf.

 

Solange nichts weiter zu finden ist, schmeckt das wie ein Fünf-Sterne-Menü.

 

Ein absoluter klassischer Trick vom Evo. Er lässt uns alles zum Hochgenuss werden, damit wir überhaupt etwas essen.

 

Hunger auf was Süßes. Es ist aber nur eine Konserve Hering in Tomatensauce da.

 

Zwei Minuten später liegt die Dose im Müll und der Bub ist satt und glücklich.

 

Der Evo bestimmt unsere zweitwichtigste Handlung (siehe 2. Zeile Teil II).

 

Er ist der Chef vom Ganzen.