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bei der Arbeit

Innenminister de Maizière hält Ehe für alle für verfassungswidrig

 

http://www.berliner-zeitung.de/politik/klage-wird-geprueft-innenminister-de-maizi%C3%A8re-haelt-ehe-fuer-alle-fuer-verfassungswidrig-27897896  

 

Mein Kommentar dazu

 

Juristisch hat er recht, aber Mann und Frau gibt es nicht. Wir entwickeln in früher Kindheit viele eigene arten = Eigenarten, die uns zu Individuen formen. Dinge, die uns zugeneigt für dies und jenes machen und natürlich auch Dinge, die uns abgeneigt werden lassen. Die wirkungsvollsten sind die frühesten Ja- und Nein- Einstellungen. Denn sie legen das Fundament und die Spezilaisierungen kommen alle erst danach und haben weniger Einfluss auf die früh, aber eben zufällig festgelegte Grundstruktur der Persönlichkeit. Dass ein Mann nicht pur ein Mann sein kann und eine Frau nicht pur eine Frau sein kann, weiß jeder. Die Mischungen haben grundsätzlich keine Grenzen. In Gesellschaften gibt es aber Grenzen von außen. In großen Massengesellschaften gibt es keine deutliche Trennung mehr. Alles verfließt und das ist der Natur scheißegal. Dass wir das Menetekel Mann - Frau immer noch großteils in uns sehen ist der lahmen Anpassung an die Realität und der Verhaftung an mittelalterlichen, meist religiös formulierten Regeln in der Schuld- und Strafnorm "Sünde" geschuldet. Alles geht, aber muss alles heiraten? Die Ehen heute halten nicht lang. So lange der Druck auf die homophilen Paare groß war, sind die Verbindungen stark. Nachdem die Allfälligkeit Einzug gehalten hat, sollten wir uns die Scheidungszahlen einmal ansehen. Nur so zum Spaß.

 

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An diesem Mann und Frau Problem mit der Festlegung auf verschiedene Geschlechter, hakt es gewaltig.

 

Das Bundesverfassungsgericht sieht das so:

 

"(1) Merkmale der Ehe. Unter Ehe i. S. d. Art. 6 I ist die Vereinigung eines Mannes mit einer Frau zu einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft zu verstehen, in der sie als gleichberechtigte Partner ihr Zusammenleben frei ausgestalten können. Sie muss auf einem freien Entschluss beruhen und unter der Mitwirkung des Staates erfolgen (BVerfGE 105, 313 [345]).

 

Text ist aus Beck-Shop kopiert:  http://www.chbeck.de/fachbuch/leseprobe/Groepl-Studienkommentar-Grundgesetz-9783406642302_0404201306161298_lp.pdf

 

Das Problem existiert in der Natur nicht. Sie definiert keine Unterscheidungen. Alles in der Natur existiert ohne fixierte Grenzen. In der belebten und der unbelebten Natur gibt es keine Definitionen und Beschreibungen.

 

Nehmen wir einen Evo-Mann und eine Evo-Frau zum Anlass, das zu prüfen. Wenn die beiden, was anzunehmen ist, in Ihrem noch mager entwickelten Großhirn, noch nicht Groß- und Kleinschreibung eingebaut haben, gäbe es die Regel und die dazugehörige Aufregung bei Fehlern nicht. Wenn Mann und Frau nicht sprachlich festgelegt werden, können die alles sein, natürlich ist das in der Natur völlig natürlich. Nur in unseren Bastelgroßhirnen nicht.

 

Wir benötigen Definitionen und Festlegungen für Sprache, damit sie wenigstens einigermaßen funktioniert. Der eine muss wissen, was der andere mit Mann meint und mit Frau auch, denn mehr als jeweils 4 Buchstaben übermitteln wir doch nicht. In der Evo - Zeit ohne Telli haben die sich durch Emotionen verständigt. So lange sie nicht miteinander gesprochen haben, war alles einfacher. Sie fühlten sich angezogen oder eben nicht, möglicherweise haben sie sich sogar gemieden. Allgemeinwissen ist, dass auch männliche Kinder den einen mehr oder weniger mögen. Das ist bei Mädchen nicht anders. Erst mit der Sexualitätsreifung kommen naturgewollt diese Momente mit ins Spiel. Ohne Anziehung gibt es keine Paare. Das ging einfach nicht. Die Anziehung wird vermutlich auch damals so gewesen sein, dass nicht alle eindeutig sexuell festgelegt waren, aber gelebt wurde das sicher nicht offen. Das hätte alles gesprengt. Das Übergewichtigkeit des Zusammenhalts hätte dergleichen ohne Scheidungsgericht auf andere Weise geregelt.

 

Bitte nicht vergessen: darüber nachdenken gelingt nur mit sprachlicher Vereinfachung der komplizierten natürlichen Gegebenheiten, die in Warhheit nur sekundenlang existieren.

 

Der Evo denkt nicht in unserer Form, er hat kein Vokabular, er unterscheidet richtig und falsch in der Sippe in seiner Art der prozessrechnerischen Festlegung in der unser altes Gehirn arbeitet nach Überlebenschance und Untergangsgefahr.

 

Sittenwächter oder Richter, wie wir heute sagen, waren die Alten, die Anführer, die Häuptlinge. Sie hätten erlaubt oder nicht, hätte sich die Frage je gestellt.

 

Erst wenn die Obrigkeit, unser abstrakter Gesetzgeber, oder das abstrakte Verfassungsgericht sprachlich die Fragen bewerten, werden daraus zahllose Bände und Argumentationen, die niemandem helfen würden, müsste er sich hier und heute entscheiden.

 

Sprache verhindert alles, was gescheit ist. Sie zerfasert und zerlegt jeden gewöhnlichen Vorgang in Wortmonster und Textchaos, bei dem Versuch etwas genau auszudrücken.

 

Niemand kann damit wirklich etwas Praktisches anfangen und dabei allgemeingültig vernünftig bleiben, den Überblick bewahren.

 

Schon die alten Philosophen haben mit Begründungen zum Spaß und zur Übung mit These und Antithese jonglieren lassen.

 

Wir entrinnen dem nicht.  Wir haben bedauerlicherweise nur Sprache als

 

Kommunikationsmittel in Groß - gemein - schaften

 

Genau die beiden Worte zeigen doch schon, was gemeint ist.  Dass das nirgends richtig gut funktioniert, wird sich nicht ändern lassen.