Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

 

Was haben ADHS ganz junger Menschen und Alzheimer älterer Menschen miteinander zu tun?

 

Beide werden verursacht und mindestens befördert von zivilisatorischem Fortschritt.

 

Am einen Ende, bei den Kindern, wird unser Hirn entwickelt. Das heißt, es bastelt sich selbst, organisiert sich und lernt beim Lernen, sich selbst zu verwenden. Das dauert und das hat seinen Sinn. Der biologische Aufbau eines Kindskopfes zum erwachsenen Gehirn ist volumenmäßig nur eine Zunahme an Brägen.

 

Lediglich mehr Zellen anzuhäufen ist gewiss nicht im Vordergrund. Dadurch würde die Masse ansteigen aber das Lernen, das Speichern und das Abrufen können und alles wieder und wieder bedenken können, das ist etwas Anderes.

 

Im alles entscheidenden Aufbau vom Baby zum Kind uns Jugendlichen muss das Gehirn riesige Mengen Informationen aufnehmen, einordnen und Hinzugekommenes und Vorhandenes Informationsgefüge täglich umordnen und anderntags von vorn.

 

Die komplexe Ausbildung eines Erwachsenengehirns benötigt Zeit zu Ausformung der Persönlichkeit, des Wissensschatzes, der Verwendung der Erkenntnisse in Sortierungen und Abrufmöglichkeiten.

 

Was ist wo und womit hat das zu tun?

 

Hier kommt was Neues, wohin muss das gespeichert werden und womit verknüpft und wodurch und wie kann es gefunden werden?

 

Wo ist denn die Nachricht von gestern von Merkels Kündigung hingeraten?

 

Wie ging das nochmal mit dem Wurzel ziehen?

 

Wie findet ein Gehirn Erinnerungen?

 

Alle wissen, dass das Einmaleins zu lernen dauert.

 

Worum es hier geht, ist dass unsere Kinder ungeheuer viele Informationseinheiten in Bild und Ton und enthaltenem Informationsgehalt unabänderlich über moderne Technik in einer selbstverständlichen Dauerzwangsfütterung in Form von TV, von Streaming und via Kopfhörer und durch Smartphonenutzung weltweit vollbeschäftigt sind.

 

Ein enormer Strom von Aufmerksamkeit fordernden, aufregenden, bewegten Bildern und dazugehörender Information, belastet in Wachzeiten das Gehirn und all das ist unangemessen viel zu viel, weshalb es in den Ruhezeiten nicht verarbeitet werden kann. Es gibt also keine Pause für das Gehirn und es gerät Tag für Tag in immer größer werdenden Verarbeitungsverzug, was schlicht und einfach zu einer Lernfrustration führt. Das Gehirn versucht mitten am Tag – im Unterricht, Mist von gestern noch zu sortieren, zu werten, zu speichern, zu verknüpfen, zu verwerten oder zu verwerfen.

 

Dabei hat der dauerüberlastete Aufmerksamkeitsknoten nicht die geringste Chance den angestauten Berg abzuarbeiten. Deshalb stiehlt das Gehirn andauernd Zeitschlitze um Gestriges abzuarbeiten.

 

Die Summe dieser Aufmerksamkeitsaussetzer heißt dann bei uns

 

ADHS

 

und bedeutet schlicht Überlastung auf der Eingangsseite und zu wenig Restzeit für die neu aufzunehmenden aktuellen Aspekte.

 

Dass ein derart überlastetes Hirn sich in Nervosität und Ticks verliert, ist schlich zu erwarten und absolut vorhersehbar.

 

Allein, die Zeit, die heute für die visuelle und akustische Kommunikation verwendet wird, verdrängt nahezu jede gedankliche Ruhe. Wir nennen es noch

 

Nachdenken

 

Dazu kommen junge Leute nicht. Sie müssen im „Jetzt“ rennen, um mitzuhalten mit den Ereignissen des "Jetzt" und verlieren dabei die Chance ihren Hirninhalt zu ordnen.

 

Und jetzt erinnern Sie sich bitte, wann sie das letzte Mal etwa die Brille verzweifelt gesucht haben und wie sauer einen das macht, wenn man eigentlich etwas tun will, aber dazu erst die Brille finden muss. 

 

Das ist präzise das Abbild, des Hirns überfluteter und damit überforderter Jugendlicher, die sich in ihrem Oberstübchen einfach nicht zurechtfinden. Sie werden krank und wirr.

 

Am anderen Ende wird das Gehirn bei weitem zu wenig belastet. Die alten Menschen haben ebenfalls zu viel Input, haben aber freiwillig oder nicht, im sogenannten „Ruhestand“ das Lösen und das sich anzustrengen an zahllosen Aufgaben abgegeben.

 

Sie haben Zeit und keine Pflichten, die sie sich nicht selbst auferlegen und sie haben keine Probleme mehr zu lösen. Wenn möglich, entfernen sie alles, was anstrengend ist.

 

Und da sind wir bei der Parallele. Die Jungen sind überfordert und die Alten sind unterfordert.

 

Ruhestand ist etwas, das Alzheimer und Demenz direkt und unmittelbar in das Zentrum des Tagesablaufs einführt.

 

Dinge, die man tun muss, sind lästig, halten aber fit. Alles, was bequem ist, fördert den Abbau von Fähigkeiten.

 

Widerspruchslos entmündigen, die von der Wirtschaft konditionierten, Alten sich selbst zu Zombies, die zur Beschäftigung zum Arzt mit dem Rollator schlurfen und sich gehenlassen und dabei bei sich keinerlei Fehlverhalten entdecken. Sie verursachen ungeheure Kosten, für die sie sich berechtigt und absolut nicht verantwortlich fühlen.

 

Die Dauerausrede,

 

Das ist halt das Alter !

 

erlaubt praktisch jedes in der Tat gesellschaftsschädigende Verhalten. Sie verstehen nicht und sie sehen nicht, dass sie selbst es sind, die die jammervollen Gesundheitsprobleme verursachen.

 

Die eigene Verantwortung ist in den Orkus geschüttet. Sie sind die Rentnerwähler, die bedient werden müssen und die Patienten, die alles tun um die Krankenversicherung richtig bluten zu lassen und das auszukosten, bis es nicht mehr geht. Der Aufschwung an Treppenliftumsätzen und die Zunahme von Elektrokarren und dergleichen beweist das hinlänglich.

 

Wir haben ein Leben lang dafür gearbeitet !

 

Die Jungen müssen die Renten bereits jetzt finanzieren und werden selbst keine bekommen, wenn sie die Altersgrenze erreicht haben.

 

Es werde nicht so viele sein, wie wir uns erhoffen.

 

Die oben am einen Ende beschriebenen Fehler beim Erwachsenwerden wirken leider lebenslang und das wird die Tüchtigkeit und psychische Stabilität ganz vieler Menschen beträchtlich herabsetzen.

 

Und natürlich wir sich das Versorgungspflichtgefühl mehr und mehr auf den verdammten Staat beziehen, der das gefälligst alles bezahlen soll.

 

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Wie vieles, was im Blog behandelt wird, ist auch dieser Artikel wenig erbaulich, da wir zivilisierten Menschen uns sehr weit von unserer ursprünglichen Ausrichtung entfernt haben und bislang kein Innehalten und keineswegs Umkehr in den Fokus geraten sind.

 

Weder in der Politik und schon gar nicht in der Wirtschaft. Wir werden beiden irgendwann die Richtung zeigen müssen und die ist der heutigen entgegengesetzt oder der Planet wird für immer entvölkert.

 

Selbstverantwortung für psychische und physische Fitness sind jederfraus und jedermanns unerlässliche Pflicht für eine funktionierende Gesellschaft und werden dieser lebenslang geschuldet.

 

Das ist ganz genau das Gegenteil der aktuellen Wirklichkeit.