Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

alles, was nicht angestrengt wird, wird nicht erneuert, nicht intakt gehalten und folglich allmählich abgebaut.

 

Alzheimer wird, wie alle anderen Krankheiten auch, aus der Frage der Behandelbarkeit erörtert. Zu viele Interessen bestimmen diese Fehlstellung unserer Ansprüche an uns selbst.

 

Überlegung.

 

Da unser Körper, und alle anderen freilich auch, einen Lebenskorridor besetzen, der evolutionär funktionabel ausgetüftelt wurde, muss er auch in diesem Korridor benutzt werden, für den er entworfen wurde.

 

Unser Hirn bildet, wie im Blog schon oft erwähnt, eine Schimäre unseres Körpers, oder ein rechnerisches Abbild oder einen Homunculus, eine Ministruktur, die alle Teile und Funktionen spiegelt.

 

Wenn nun die Beine, die einzigen und daher die wichtigsten Fortbewegungsbauteile eines Menschen sind, nicht bestimmungsgemäß, also bis zu den Grenzen der Fähigkeiten, den Grenzen der Belastbarkeit, der Leistungsmaxima benutzt werden, dann veruntüchitgen sie, bis zum niemehr aufstehen können. Und genau dahin verfällt dann auch die geistige Kopie, die ja jeweils den Zustand unserer Körperteile peinlich genau repräsentiert. Der Kopf folgt dem realen Verfall. Im Kopf geht auftstehen dann auch nicht mehr, wenn der Leib es aufgegeben hat.

 

Die Repräsentation stellt über die tatsächliche Nutzqualität die Fähigkeitsliste bei nachlässiger Nutzung ständig neu auf schwächere Werte. Was sollte sie auch sonst tun?

 

Enthielten die Fähigkeitsdaten unserer Beine im Kopf zu hohe Werte, würden wir uns überbeanspruchen und verletzen.

 

Genau dafür ist doch die innere Repräsentation nötig, dass Fähigkeiten und reale Nutzung einhergehen.

 

Wer nicht läuft kann nicht mehr laufen. Wer nur noch kleine Schritte macht, kann keine großen mehr, da die nötigen Fertigkeiten gemessen und entsprechend heruntergestuft wurden.

 

Nur daher benötigen untüchtige Ausgaben von homo sapiens Ersatzteile, Assistenzgeräte um sich herum und Medizinprodukte.

 

Die meisten Älteren verlassen von sich selbst unbemerkt den Leistungskorridor und das Hirn passt sich - absolut verständlich -  an den Treppenlift an. Die Liftlösung wird dem Gehirn täglich vom Fernsehen einprägsam präsentiert und unser schlauer Rechner erkennt eine verführerisch bequeme Möglichkeit.

 

So etwas wie reale altersbedingte Fähigkeitsverluste sind mir aber nirgends begegnet.

 

Es ist einfach eine scheißbequeme Ausrede, die sich gesellschaftsweit etabliert hat und nun so zum wissenschaftlichen, dem Medizingeschäft nutzenden, Dogma geworden ist.

 

Nicht missverständlich ist, dass Altern und Tod Teil des Lebens sind.

 

Aber die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten, ist Aufgabe des Individuums und absolut nicht die Aufgabe der Versicherungsunternehmen. Sie verdienen natürlich gerne an der Finanzierung der Bequemlichkeit, was großteils überflüssig wäre, wenn wir einfach trotzig fit bleiben würden.

 

Die Zusammenhänge des Abbaus sind erklärt. Da unser Körper jedoch neu geboren mit 100% Unfähigkeit startet, muss er auch die Seite des Aufbaues beherrschen, sonst gäbe es keine Tiere und keine Menschen.

 

Das Abbauding ist sekundär, denn wenn der abbauende Leib am Leben bleibt, macht sich die Natur – immer sparsam – keine Mühe. Das ist die Einstiegslücke für die Altersassistenzwirtschaft.

 

In Wahrheit muss der Körper nur angefordert werden, dann baut er alles, was verlangt wird, auf.

 

Die Zivilisation hat uns gelehrt, ungehindert zu fressen, zu saufen und zu rauchen und für Alles Maschinen und Assistenten anzuschaffen:

 

„Alexa geh mal für mich die Treppe hoch, ich mach das nicht gerne selbst.“

 

Wenn das komplexe System, das unseren gesamten Bewegungsapparat und alle Stoffwechselvorgänge berechnet, nicht mehr im Sollwert beansprucht wird, degeneriert es als Abbild unseres Körpers natürlich im selben Maße mit.

 

Die Folgen sind bei einigen weiterreichende Hirneinschränkungen als bei anderen.

 

Nichts funktioniert exakt gleich bei verschiedenen Exemplaren einer Spezies. Wenn das Hirn mangels gesunder Anstrengung abbaut, kann es auch Alzheimersymptome präsentieren.

 

Der Rechner kann nur mit Werten rechnen, die der Körper, den er repräsentierend abbildet, auch tatsächlich umsetzen kann. Deshalb versinken sie beide zusammen in selbstgemachter Unfähigkeit.

 

Die Plaques und der Rückbau sind zuvorderst Folgen der Unternutzung. Sinnvolle Forschung muss die Startbedingungen des Abbaus anhand der körperlichen und geistigen Vorlaufstadien untersuchen, dann findet man die wahren Ursachen.

 

Diese Erkenntnis nutzt aber in erster Linie den Menschen selbst und den Fitnessstudios und keineswegs der Medizinwirtschaft mit allen Anhängen.

 

Ein Schelm, wer deshalb Schlechtes denkt.

 

Anlass: 

 

Scinexx.de      Nährstoff-Cocktail gegen Alzheimer?

 

http://www.scinexx.de/newsletter-wissen-aktuell-22052-2017-11-02.html