Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

 

Gemeint ist abgesehen vom direkten schlechten Einfluss auf die Lunge, von den Giften ausgehend, die nach dem Einatmen irgendwas im Körper anrichten und den Partikeln, die COPD, also die permanente Raucherlungenentzündung hervorrufen.

 

Das Übliche weiß jeder.

 

Das Unbekannte ist dies:

 

Lebenslanges Rauchen unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt vom Alkohol.

 

Alkohol hat eine Lustphase, eine Euphoriephase und einen Absturz – so gut wie immer. Der Absturzphase folgt wegen der Vergiftung eine Schwächephase, die mit dem Heilungsversuch einhergeht. Sowas macht unser Köper fast immer gemeinsam. Wenn er eilig und vordringlich etwas reparieren muss, bremst er wegen der Vordringlichkeit unsere Aktivitäten aus. Betrunkene fallen ins Bett, wenn sie es noch bis dahin schaffen.

 

Raucher haben diesen Effekt nicht. Anlass zur Heilung besteht dort zwar auch. Wie wir inzwischen wissen, ist es ziemlich egal, ob man eine oder viele Zigaretten raucht, denn eine ist schon zu viel. Einschränken macht keinen Sinn, nur aufhören.

 

Raucher zünden eine nach der anderen an. Das geht mit Alkohol trinken nicht.

 

Weshalb, warum, wieso, muss die nächste Kippe sein?

 

--------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Einschub:

 

Forscher konnten nun im Zuge einer Studie bei Mäusen nachweisen, dass das Verlangen nach Nikotin stark von einer sehr häufig beim Menschen auftretenden Genmutation abhängt.

 

Die Mutation, die auf den neuronalen Nikotinrezeptor wirkt, stört dessen Funktionsweise und bewirkt damit eine teilweise Inaktivierung des „Belohnungssystems“. Träger einer solchen Mutation müssen aus diesem Grund ihren Tabakkonsum steigern, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Diese Ergebnisse ebnen den Weg für die Entwicklung von Behandlungen zur Raucherentwöhnung für Menschen mit dieser Mutation.

 

http://news.doccheck.com/de/37930/nikotin-genmutation-verstaerkt-abhaengigkeit/?utm_source=news.doccheck.com&utm_medium=web&utm_campaign=DC%2BSearch

 

----------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Es geht hier um das Belohnungssystem. Durch chemische Verwandschaft mit Auslösern, wie Cannabinoiden und andere Substanzen, wird das Belohnungssystem seiner originären biologischen Funktion beraubt.

 

Bei allen Säugetieren darf man ein ähnliches System vermuten. Ganz einfach: Hunger ist der Frust, voller Magen die Belohnung. Satt und träge, weil Verdauung in Ruhe funktioniert. Lust auf Sex ist der Frust, der Orgasmus fährt alles auf eine zufriedene Null-Aggression. Ins Ziel getroffen, ist die Belohnung für die Anstrengung. Den Kollegen besiegen, ist das gleiche Motiv. Rangbedürfnisse sind der Frust, das Überholmanöver, die Belohnung. Dabei ist es völlig egal, ob das gerechtfertigt ist oder nicht. Die Mechanik funktioniert so einfach. Frust spannt die Schleuder und loslassen schießt die Entschlüsse auf das Ziel. Folge ist das gute Gefühl.

 

Eigentlich müsste das Ding Frustzentrum heißen, einfach weil es darum geht, uns zu Anstrengung zu motivieren. Der Frust zwingt uns zur Handlung. Damit wir uns immer wieder dazu anleiten lassen, gibt es die Aussicht auf Belohnung. Sie ist kurz und völlig unterrepräsentiert, erfüllt aber genau den Zweck, uns immer wieder und wieder aufzuladen und die Karotte vor der Nase ist die spätere Belohnung. So kriegt man Puppen zum Tanzen.

 

Raucher frusten und belohnen sich im raschen Wechsel. Eine ausgedrückt, die nächste anzünden.

 

Das ist der Effekt, um den es hier geht.

 

In den Tagesablauf hineingemischt setzt sich diese Sucht minutenweise durch. Die Belohnung folgt alsbald und die nächste Frustzigarette folgt dieser ebenso schnell.

 

Somit besetzen Kettenraucher ihr Belohnungszentrum fortwährend, weshalb es zuverlässig alle anderen Bedürfnisse überspielt. Es kann nicht alles gleichzeitig bedienen. Es frustet durch Absinken des Nikotinspiegels und belohnt in raschem Wechsel, wenn er wieder steigt. Aber hier eben nur noch durch die Raucherei. So entsteht die Totalverweigerung bezüglich sportlicher, also körperlicher Leistung. Dazu müsste der Frust andauern bis der Raucher sich wirklich anstrengt und die Belohnung dann der Rennerei folgen. Bis dahin schafft es der Frust nicht, denn die tatsächlich wichtige Belohnung wird unterlaufen von der eilig angezündeten nächsten Kippe. Nach vielen Jahren hat sich die Abneigung manifestiert und sogar der alte Teil unseres Hirns sich angepasst. Sportverweigerung fällt bei vielen Rauchern konstant heftig aus. Den wahren Grund kennen wir jetzt.

 

Zu anderen Frustphasen, die erkennbar wären und dann auch erkennbar belohnt werden, ist gar kein Zeitschlitz mehr zu finden. Die wesentlichen Bedürfnisse werden so unterdrückt und verschwinden für viele Jahre im Hintergrund.

 

Damit können Raucher ihr Belohnungssystem nicht wie geplant benutzen. Das heißt nicht, dass sie untüchtig werden, nur der Grad der Wichtigkeit ist bereits besetzt. Rauchen ist alleine wegen der dauernden Abfolge der Chef aller Handlungen und vor allen anderen Bedürfnissen auf Platz 1.

 

Alle Raucher gewöhnen auf diesem Wege ihr Belohnungssystem tatsächlich auf (körperliche) leistungshemmende Zufriedenheit. Ohne das Rauchen aufzugeben, ist das so gut wie nicht auf Normalniveau zurückzuführen.

 

Die einzige Phase, in der sie nicht rauchen, ist die Schlafzeit. Dort ist das Belohnungssystem ebenfalls inaktiv, da eben inaktive Phasen keine Aktivitäten aufweisen und dieserhalb auch nichts belohnt werden muss. Perfekt ausgetüftelt das Ganze.

 

Unsere Körper werden benutzt, abgenutzt und wiederaufgebaut. Regeneration folgt Anstrengung, Reparatur beseitigt Schäden und heilt alles, was geheilt werden muss. Krankheiten und Verletzungen sind Abweichungen von der eingestellten Norm und lösen die notwendigen Reparaturen aus.Abnutzung ist Pflicht. Nur sie löst den aufbau aus. Der Abbau ist unabhängig davon ständig nötig. Stoffwechselreste, gealterte Zellen, dies und das müssen ständig raus aus dem Körper. Von Klein auf ist das so.

 

Bei Rauchern entfällt die körperliche Überwachung weitgehend. Denn dazu wäre Anstrengung nötig, weil nur an Anstrengung die körperlichen Defizite erkannt werden können. Anders als beim TÜV gibt es keine Tabelle mit Werten. Unser Körper kann über Gewohnheiten nahezu alle Anstrengungen ausblenden und schreit nicht gleich nach Anstrengung. Er ist ein absoluter Sparfuchs, was aus unserer frühen Vergangenheit stammt und heute meist entbehrlich ist, da wir in Europa kaum an Mangel leiden.

 

Der Bereich, indem er selbst bei massivem Wachstum in die Breite stillhält, ist für zivilisierte Lebensweisen zu großzügig. In Notzeiten, die wir hier nicht haben, würde das Sparfuchsgen Sinn machen. Heutzutage ist es fehl am Platz und erzeugt unnötig träge und schwache Kondition. Die Körper versagen, wenn sie plötzlich benötigt werden. Ausrutschen, straucheln und die hierzu gehörigen Meidbewegungen, um Stürze abzufangen, kriegt er nicht hin, da er sie einfach nicht mehr kann und wegzurennen bei Gefahr könnten die meisten heutzutage absolut nicht.

 

Das sensorische deep-field in unserem Hirn, was uns knapp zwischen den Autos hindurch über die Straße rennen lässt, nennen wir „Homunculus“. Nicht die Beine rennen los, das Köpfchen veranlasst den Sprint. Wenn es sich das nicht traut, rennt nichts los. Der homunculus springt nicht vom 10 - Meter-Brett, es sei denn, er ist sich sicher, dass das gut ausgeht. Wer keine fitten Beine hat, kann nicht hüpfen. Der homunculus checkt und fürchtet Verletzungen und behindert den Hüpfer, wenn die Power nicht ausreicht.

 

Unser Hirn muss als Repräsentant der möglichen Leistungen fit sein. Es fürchtet oder traut sich einzig und allein aus rezeptorischen Erfahrungen. Das System ist reichlich raffiniert. Es arbeitet aber leise und extrem zurückhaltend. Lockt man es durch Training aus dieser Schissereinstellung, dann wird es eher ziemlich rauf- und abenteuerlustig. Die Repräsentation lässt uns aktiv sein oder nicht. Sich selbst zu überzeugen von der eigenen Leistung insbesondere der Leistungssteigerung ist der Trick, wie man der Laschheit entkommt. Das benötigt Durchhaltevermögen und Ausdauer und die kommt aus den kleinen Belohnungen, die das Belohnungszentrum weisungsgemäß erteilt, wenn der Body sich anstrengt. An der Atemnot, an der Muskelschwäche, an dem mageren Ergebnis bei einem Hüpfversuch, erkennt er das physische Resultat und stoppt die übereifrige Aktion.

 

Ganz anders, wenn man über fortgesetzte Anstrengung dem Körper signalisiert wird, dass er wieder gebraucht wird.

 

Man versteht das, wenn man begreift, dass unser Körper vollautomatisch von nahrungsarmen Phasen ausgeht. Er fährt den Körper in Notzeiten auf Minimalleistung. Das ist ein überlebenswichtiges Szenario. Mit diesem Eindämmungsprogramm schafften es KZ-Häftlinge sich selbst zu verdauen und so zu überleben. Dreifache Salto waren ihnen nicht wichtig. Ihr Gehirn hat diese Leistung erbracht. Es zieht seine Fähigkeiten in angemessenem Maße so weit zurück, wie es eben geht. Im Kopf wird die Leistung eingefroren, nicht in den Beinen.

 

Jetzt müsste es klarwerden, was stubenhocken aus dem Hirn macht:  einen Stubenhocker.

 

Ein Couchpotatoe-Hirn wird es bei ausführlichem couch-sitzen, Mountainbiker wird man auf dem Mountain und dem Bike, Skateboarder in der Halfpipe und Surfer auf dem Surfbrett mit oder ohne Segel.

 

Einzige sinnvolle Lösung aus dem Raucher - Loch herauszukommen, ist es, dem Körper sein Gewicht zu zeigen und mit ihm bergauf zu gehen – auf dem Laufband - bitte langsam aber ausdauernd. Da alle Muskeln, Sehnen und Gelenke, sowie das Herz und sein Kreislauf nichts draufhaben, muss es in dieser Schutzumgebung sein. Es macht ganz wenig Sinn, Joggen zu probieren, weil er aus der Schlafphase kommend, das nicht schafft und nur verletzt und schmerzt und damit das bisschen Energie sofort wieder umbringt und in der Couch versenkt. Die Quellen von Verletzungen sind alle Faszeine, da lange nicht benötigt, die Muskeln, die daran angewachsenen Sehnen, die Stellen, wo sie an den Knochen fest sein sollten, usw.

 

Der ständig entlohnte Belohnungssystemknoten wird jeden der das dumm anstellt, sofort wieder an die Zigarette erinnern und eine Belohnung für ziemlichen Mist ausschütten. Verletzungen zu meiden, ist freilich Hauptaufgabe des alten Hirns. So sieht die Kaffeemühle des Belohnungszentrums in Wirklichkeit aus. Probierst due es falsch, schnappt die Falle zu und du lässt es ganz.

 

Seid ihr schwach, warum auch immer, geht das System von Nahrungsmangel aus, weil es sich den Zusammenhang zwischen fett und faul nicht vorstellen kann, das kommt in der Natur nicht vor, nur in der Zivilisation. Ein Mensch der nichts tut, hat für die Natur keine Kraft, sich zu bewegen, mehr weiß er nicht, muss er auch nicht, weil jeder natürlich lebende Mensch, der Nahrung hat, sich diese doch selbst geholt hat. Von Lidl, Netto, Norma, Aldi und Plus hat sie nie gehört und dafür auch keine Gene entwickelt. Daher irrt sich unser altes System fortlaufend.

 

Die Raucherei entwöhnt den Körper und zugleich die damit verbundene Psyche von Anstrengung und setzt den Marker auf Nichtanstrengung, weil es Belohnung auch durch die Kippe gibt. Den Trick durchschaut die Natur nicht. Sie lässt sich täuschen. Da belohnt wurde, muss ja Anstrengung gewesen sein.

 

Mitnichten!

 

Der Weg, um aus dieser Falle heraus zu kommen, muss durchdacht sein und sorgfältig gehandhabt werden. Die Sucht, die zu schnell aufeinanderfolgenden Belohnungen entstand, lässt sich nur mit Überblick und Ausdauer ausschalten.

 

Wenn der Körper durch die richtige Anwendung zum Leistungsprinzip zurückfindet, setzt er sich auch durch. Der Wille wird gestärkt durch jeden Erfolg bei Anstrengungen. Das kann er nicht anders, das ist Natur pur.

 

Kern der Geschichte ist, dass die Repräsentation des Körpervermögens direkt im Gehirn als Kopie genutzt wird. Das aktuelle Leistungsvermögen erlaubt Bewegungen oder eben nicht. Spannt die Hand einen Bogen, den sie nicht ziehen kann, stoppt die Repräsentation sofort die Aktion und sagt: „Das kann ich nicht!“ (siehe oben).

 

Um aus dem Loch zu kommen, muss man die Beine und damit gleichzeitig den Kollegen „homunculus“ im Hirn entwickeln. Videospiele entwickeln durchaus rasche Reaktionen und allerlei Kunststückchen, aber eben im Sitzen. Sie sind nicht in den Beinen, sondern nur in dem äußert aufwendigen Sensorkörperabbild im Kopf. Die beiden müssen zusammen aktiviert werden, nur so entsteht echte körperliche Leistung, die das Gehirn 1 zu 1 repräsentiert. Nur dann ist alles gut und die erzielten Belohnungen durch echte Leistung, sind korrekt mit den Messeinrichtungen im Oberstübchen kongruent.

 

Das wäre dann die nachhaltige Methode, die Fitness zurückzuholen und sie bis zum Ende zu behalten.

 

Beobachtet einfach alte Leute auf der Straße. Sie setzen nur noch einen Fuß bedächtig vor den anderen. Schrittlänge = eine Fußlänge. Genau das ist auch die kongruente Hirnleistung. Die Vorsicht ist dort verdrahtet. Sie werden nie wieder stolpern und wenn es dann doch geschieht, fallen sie, weil die Meidreaktion nicht stattfindet und verletzen sich. Das Gehirn lässt die Rettung nicht zu, weil die dazugehörigen Fähigkeiten nicht im „Messbereich o.k.“ liegen. Das wars dann mit dem Gehen. Es bleibt beim Schlurfen, bis die Hüfte gebrochen ist. Dann gibt es eine neue und einen Rollator und dann die Elektrokarre.

 

Das kann ganz einfach ausgehebelt werden.

 

Also folgt den Anleitungen, wie man aus dem unsportlichen Loch herauskommt.

 

Das Video heißt:         

 

Der richtige Fitnesseinstieg für Ältere

 

 

Teil I    Füße und Beine                           https://vimeo.com/252549037

 

Teil II   Der untere Rücken                      https://vimeo.com/252550509

 

Teil III  Herz und Kreislauf                       https://vimeo.com/252550870

 

Teil IV  Alles, was man wissen muss       https://vimeo.com/252548844