Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

 

Alles, was recht ist, aber die Überschrift stimmt und das korrespondiert mit der überall zu hörenden Dauerausrede:

 

"Das ist nun mal das Alter!"

 

absolut nicht und niemals nicht.

 

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Nachtrag vom 5.6.2019 Headline aus doccheck: 

 

Deutschland gehört zu den Spitzenreiten, was den Einsatz von Knie- und Hüft-Endoprothesen betrifft.

 

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Genau heute bin ich 67 Jahre alt geworden und habe das wirklich allererste Mal in genau zehn Minuten meine aktuellen 75 kg um 200 Meter senkrecht nach oben getragen.

 

10 Minuten mit 6 km/h ergeben bei 20 %  Steigung auf dem Laufband schlicht und einfach 1200 Höhenmeter in 1 Stunde. In zehn Minuten also 200 Meter mal 75 kg = 15.000 kg um einen Meter hochgehoben.

 

Das sind 25 kg in jeder Sekunde der zehn Minuten. Mach das mal bitte mit irgendeiner anderen Übung. 25 kg in jeder Sekunde 1 Meter hoch zu heben und berichtet, wenn ihr es überlebt habt.

 

Worum geht es denn hier?

 

Bergauf gehen, ist absolut die einzige Übung, mit der man den ganzen Körper, nämlich jede einzelne Zelle im ganzen Körper mit Sauerstoff flutet. Der komplette Kreislauf: 1 Herz und dann 100.ooo km Blutgefäße, werden mit an Sauerstoff gesättigtem Blut erreicht und das schafft keine andere Übung, jede Zelle mit Sauerstoff zu fluten. Im normalen Betrieb sind immer nur wenige Körperteile voll versorgt und nur bei hoher und höchster Anstrengung profitieren ausanhmslos alle Zellen. Sowas wie Weihnachten und Ostern und Halleluja.

 

Denn, das eigene Gewicht nach oben zu tragen, ist die maximal mögliche Anforderung an den zweibeinigen Organismus, für die wir konstruiert sind. Es gibt sicher höhere Anforderungen, aber nur für kurze Zeit. Bergauf gehen kann unser Körper tagelang. Die Sauerstoffaufnahme ist deshalb so brutal, weil die allermeisten Muskeln insbesondere die Beinmuskulatur, (ohnehin das größte Paket) zusammen mit dem gesamten Rumpf, inklusive den Armen und dem Nacken raffiniert zusammenarbeiten muss. Alle nötigen Miniaturanspannungen, ohne die, das bergauf wandern niemals ginge, stabilisieren die Bewegung und sind hoch aufmerksam beteiligt und verbrauchen daher natürlich jede Menge Energie und Sauerstoff.

 

Ergänzung vom 3.5.2019, dazu gehört auch der glutaeus maximus, der große Arschmuskel; guckst Du hier:  https://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_gluteus_maximus - beug Dich vor beim Hochgehen und er sagt Dir, wo er sitzt. Einfach ganz lange Schritte machen, dann erzählt er dir vom mächtigen Arschmuskel.

 

Bedenke, dass wir ein Bein in der Luft weiter vorne und weiter oben aufsetzen müssen. Das bedeutet, dass wir mit einem Bein gehen, nicht mit zwei und wir dürfen dabei nicht stolpern oder fallen. Das ist höchste Konzentration für unser Körpersteuerungssystem - den Bewegungskoordinator, der hunderte Muskelfasern ansteuert, um das Kunstwerk fertig zu kriegen.

 

Bewunderung ist angesagt. Jedoch die allermeisten bemerken die Kunst unserer Körper überhaupt nicht, weil sie nur latschen und nicht kraftvoll gehen.

 

Ein Hoch auf unsere Zweibeinkonstruktion.

 

Kein anderes Tier kann das, was wir können:

 

Auf einem und gemeint ist das selbe Bein zu hüpfen ist nur uns Menschen möglich. Unser "Hüpfrechner" ist einmalig. Er muss das Hüpfbein beim Herunterkommen jeweils vorausberechnet dahin bewegen, dass der Gesamtschwerpunkt axial genau darüber auftrifft. Sonst würden wir immer fallen. Das ist Hightec ohne Ende - und nur uns zugänglich. Hüpft vor dem Spiegel und seht hin, was der hüpfende Fuß macht!

 

und nochmal:

 

 

Ein Hoch auf unsere Zweibeinkonstruktion.

 

 

Joggen, was früher Dauerlauf hieß, ist jedenfalls für Neuanfänger im Wiederaufbausport nicht die richtige Methode. Der Grund ist in der Hauptsache, dass Joggen nur auf den Knochen, den Gelenken und den Reflexmuskeln stattfindet.

 

Ergänzung vom 3.5.2019, Joggen heißt trotten. Trott ist der langsame Gang der Pferde. Das bedeutet korrekt, dass Joggen die enrgiesparsamste, halbwegs rasche Fortbewegung ist. Wenn lahme, zivilisierte Nichtstuer sich ändern wollen, ist bergauf gehen, die einzige richtige, nachhaltige und alternativlose Anstrengung des Körpers eines Menschen.

 

Zum Joggen sollten die benötigten Einzelteile jedenfalls gut vorbereitet sein.

 

Was man zum Joggen braucht, sind abgestimmte geübte Beinmuskeln, die gemeinsam mit den ganzen Rumpfmuskeln die Koordination bewältigen und im Team zusammen mit den Sehnen und den Gelenken auf die Gewichtslast bei jedem Fall in den nächsten Fuß korrekt und hinreichend abfangend reagieren.

 

Das klappt bei untrainierten Beginnern ganz sicher nie. Daher verletzen oder überanstrengen die meisten ihren maladen Leib sofort - leiden - und lassen den Scheißsport lieber wieder sein.

 

Einfach auf dem Laufband bergauf gehen - 2,5 km/h zum Anfang. Zweimal die Woche eine halbe Stunde. Immer mit maximaler Steigung und tüchtig atmen. Das muss man auch erst wieder lernen, wie man maximal viel Sauerstoff in die Lungen kriegt.

 

Beim Joggen gelingt es ganz sicher nicht, tief zu atmen, denn dafür benötigt die Lunge Training und der Läufer Konzentration, was Laufanfängern generell nicht gelingt.

 

Ich habe vor 19 Jahren mit dem Fitnessstudio angefangen. Da gingen manchmal welche so komisch auf dem Band bergauf. Ich hab‘ das dann irgendwann nachgemacht.