Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

Unglücklicherweise ist es windig und die Erde bebt.

 

 

Das Weltfinanzsystem ist ein Kartenhaus, das auf einer mehrfach gerissenen Glasplatte aufgebaut wurde, die wiederum auf vier Kugeln ruht, die nicht genau rund und zudem unterschiedlich groß sind. Das ganze Gebilde ist positioniert in einem Erdbebengebiet, das zuverlässig instabil ist.

 

 

Woher kommt das? Es kommt, wie alles andere aus den Urprinzipien des Universums. Eines drängt vor und ein anderes dagegen. Populärer aber ungenau ist die Bezeichnung keine Kraft ohne Gegenkraft. Kräfte gibt es viele, sie sind nie im Gleichgewicht, sonst sähen wir irgendwo Stillstand. Der Kern aller ERKENNTNISSE ist, es gibt keine, die lange gelten. Alles ist und bleibt in Bewegung – gerät alles in Ruhe, ist alles vorbei und wir sind wieder in der Phase vor einem Urknall.

 

 

Folgerichtig ist auch die Finanzwelt immer in Bewegung. Die Bewegungsrichtung ist leicht zu erspüren. Wachstum macht die Akteure scharf. Ausweitungen von Geldmengen, die die Welt umrunden und beachtlichen Profit versprechen, haben mehrfach in Wellen stattgefunden. Letzter Boom war die massenhafte Ausgabe von Hypothekenkredite ohne echte Sicherung im Gegenwert und der Bonität der Privatschuldner. Sachen, die eine Bank eigentlich nicht mehr anfasst, d.h. den Kreditantrag als lächerlich zurückweist. Motor des schändlichen Verhaltens ist die Evolution. Sie diktiert uns Erfolgsstreben, ohne Grenzen. Die Evolution postuliert „Probieren, was geht“. So sind die Menschen auf dem Planeten als Spezies überaus weit gekommen und sie werden es weiter probieren.

 

Getreu dem universalen Gesetz von ganz oben (im Text, nicht im Himmel), muss eine Gegenkraft - eine eindämmende - so hoch gefördert werden, dass den windigen Geschäften Einhalt geboten wird – möglichst bevor das Kind im Brunnen ist. Da die Evolution den Erfolg als höchste Priorität setzt, ist es nicht verwunderlich, dass Menschen Erfolg begeistert zustimmen – auch fremdem. Wir sehen nicht frühzeitig, was aus dem Ganzen wird, weil wir jedem Erfolg freudig unkritisch hinterher rennen.

 

Die Führungsriegen haben dem Treiben begeistert zugeschaut, sind sie doch diejenigen, die den Profit der Zuschauer, die Steuern aus dem Wachstum, einheimsen und sich nebenbei gerne in der Nähe der Geldsäcke herumtreiben. Da alle gemeinsam erst auf das gentechnisch verbesserte und gedopte Globalisierungspferd gesetzt haben, blieben die Gefahren viel zu lange außer Acht. Dumm nur, dass gegen die global agierenden Geldsäcke, kein globaler Wächter aufgebaut wurde. Jetzt müssen Staaten und Stäätchen erst einmal diskutieren, bis sie zu einem kleinsten gemeinsamen Nenner kommen, der die Wucht des Finanztaifuns, der um die Welt rast, ein bisschen bremst.

 

Worauf wetten Sie? Kriegen die das hin?