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bei der Arbeit

 

 

 

Sascha Medwedew bei einem Besuch in der Trainingswohnung

Alexander Medwedew, Skt. Petersburg

 

Headline:  Als Sascha zur Welt kam, waren viele Russen dafür, Behinderte wie ihn liquidieren zu lassen. Doch Russlands Gesellschaft wandelt sich, und Sascha kämpft sich Schritt für Schritt voran - hin zu einem selbstständigen Leben.

 

U-Bahn-Fahren ist eine Herausforderung. Sankt Petersburg liegt im Mündungsdelta der Newa, der Boden ist sumpfig, das Metronetz deshalb eines der tiefsten der Welt. Die Rolltreppen sind steil und bis zu 140 Meter lang.

 

Die Stadt hat gelbe Plattformen angeschafft, die Rollstühle über die Rolltreppen befördern können. Die Plattformen müssen aber von Metro-Mitarbeitern bedient werden.

 

Als Sascha das erste Mal vor der Rolltreppe auftauchte, bekam er zu hören, sein Ausflug in die Stadt sei ohnehin viel zu gefährlich. Sie würden ihm die Plattform natürlich bereitstellen, sofern er mit einem Begleiter wiederkäme. Sascha ist daraufhin jeden Morgen zur gleichen Metro-Station gefahren, ohne Begleiter, und hat um die gelbe Plattform gebeten.

 

"Ein bisschen Krieg führen"  nennt er seine Zermürbungstaktik.

 

Drei Wochen haben ihn die Metro-Leute auflaufen lassen, dann waren sie es leid.

 

Inzwischen stehen sie schon bereit, wenn sie Sascha in seinem Rollstuhl von weitem sehen.

 

Im Spiegel:  http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/russland-alexander-medwedew-kaempft-fuer-die-rechte-behinderter-a-1130949.html

 

von Benjamin Bidder

 

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Geht doch! 

 

So sieht für mich ein Held aus - ganz ohne Lametta. In seiner Leistung gegen Widrigkeiten liegt der Wert einer Person. Nirgendwo anders.