Bild Mensch & Neander

Handy & Neander
bei der Arbeit

 

 

 

Frauen und Männer passen nicht zueinander – das weiß jeder, aber warum ist das so.

 

Die Frage, wer ist Chef im Ring bezieht sich hier auf die evolutionäre Grundforderung jedes Individuums einer Spezies, Nachkommen zu zeugen und aufzuziehen.

 

Die Forschung sagt, wir haben keine Wahl, denn unser Evosystem misst Körpermaße, wie Augenabstand und weitere Gesichtsproportionen. Männer messen Hüftumfang im Verhältnis zu Taille. Frauen messen Schultern zu Hüfte usw. Viele begeistern sich für nahe am eigenen Abbild  liegende Bewerber. Andere suchen eher nach dem Gegenteil. Kommen wir uns näher, entscheidet unser limbisches System nach der Passgenauigkeit beider Immunsysteme, ob wir uns für das Gegenüber aus Fortpflanzungssicht interessieren.

 

 

Und nach unserer Meinung fragt in diesem Verfahren wirklich niemand. Wir trinken nicht nur, wir glauben uns auch das Gegenüber schön und folgen unseren evolutionären Anweisungen. Kein Wunder, dass wir dann den Alltag nicht hinkriegen. Alle dort angesiedelten Gepflogenheiten stammen aus der anderen Fraktion, nämlich der nachgeburtlich erfolgten Ausbildung von Sitte und Anstand, Selbstkontrolle und Vorlieben, alles Zivilisation keine Evolution. Die Evolution bestimmt, wir folgen.

 

Haben wir dann den Partner auf diesem Kommandoweg gefunden und gebunden, sind wir so wie es die Evolution will, mit Dopamin geflutet und nicht mehr Herr der eigenen Sinne. Die Testosteron-Werte beider passen sich an und die Verliebtheit fesselt alle Aufmerksamkeit und übersteuert sogar die Alltagsbedürfnisse.

 

Der ganze Hype dauert zwischen 6 und 9 Monaten und wird dann allmählich hormonell heruntergefahren. Begegnet jetzt einer der beiden einem neuen passenden Partner, beginnt alles von vorne und welche Beziehung überlebt, ist der Evolution egal, Hauptsache die Zeugungsversuche finden statt.