Verdacht
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Ein Rehkitz kann kurz nach der Geburt stehen und freilich sich tief duckend auch wieder hinsetzen. Aber seine Knochen, Sehnen und Muskeln tragen den Körper.
Ein Karibukind rennt nach einer Stunde mit der Herde mit – viele Kilometer jeden Tag.
Menschenkinder kriegen das sehr lange nicht hin. Sie liegen ewig und krabbeln dann und viele erheben sich erst mit eineinhalb Jahren.
Das Hirn, das wir für Kommunikation brauchen, ist nicht nur sehr groß, sondern scheint die eigentlich übliche Entwicklung der übrigen Körperfunktionen wie Beweglichkeit, Fluchtchancen etc. massiv zu behindern – absichtlich zu verlangsamen, damit es mitkommt und nicht Körper vor Hirn davonrennt.
Man darf vermuten, dass das bei der Geburt übergewichtige Teil so weit entwickelt ist, wie es eben noch durch den Geburtskanal passt.
Aber auch in dem Zustand ist es untauglich für Überlebensaufgaben aller Art. Kein anderes Lebewesen konnte sich so eine retardierende Entwicklung leisten.
Alle sagen, dass unsere Hände für den Werkzeuggebrauch und das Waffentragen entwickelt sind. Nur mit Händen kann man ein Baby so lange tragen, pflegen, mitnehmen. Das machen Affen auch.
Unsere Kinder jedoch können sich nicht alleine festhalten, ziemlich lange noch nicht einmal den Kopf tragen. Festhalten können sie nicht, weil ihre Hände nichts taugen und weil kein Fell am Elternteil Halt anbietet – also brauchen wir die Hände um die Kinder zu schleppen. Das können nur bodengängige Zweibeiner. Alle anderen brauchen alle Viere zum gehen und klettern. Hunde schnappen die Winzlinge im Nacken. Mach das mal mit einem Menschenbaby.
Da sie absolut nichts können, brauchen sie eine ausgeklügelte Schutzumgebung, die darauf eingerichtet wurde, dass dieses elend langsam lernende Kind die Gesetze der Sippen bestimmt und so den Erfolgsplan der Spezies radikal umgebaut und auf ein ganz anderes Niveau des „Zusammenlebens“ gezwungen hat. Die Kinder der frühen Menschen müssen eindeutig robuster gewesen sein.
Mir sagt das, dass die Spiegelneuronen genau hierfür benötigt wurden. In der Wichtigkeit, wie sie beim Menschen implantiert wurden, gibt es sie nirgends sonst.
Selbst wenn wir am Bildschirm anderen beim leben zuschauen, lassen sie uns weinen und hoffen und Schmerzen mitfühlen - vor einem Fernseher – jahrzehntelang.
Das kann einem Autisten nicht passieren. Siehe hier:
http://evolutionsblog.de/koerper-seele-geist/216-die-naechste-stufe-der-evolution-ist.html
Nun wird sichtbar, dass das dämliche und sich extrem unzuverlässig und langsam entwickelnde Großhirn den Menschen den gesellschaftlichen Takt vorgibt.
Diese nichtsnutzigen superaufwändigen Nachkommen, haben einen dermaßen hohen Stellenwert in unserem Gemüt erhalten müssen, dass wir es bislang nicht hinkriegen, den gefährlich mit Menschen überlasteten Planeten in einem klug ausbalancierten System mit unserer Anzahl nicht zu überfordern.
Jetzt sind sie die Gefahr Nummer 1 - die hilflosen Nachkommen - alleine wegen ihrer Zahl.
Man kriegt in der Natur nichts, ohne dass es was kostet.
Die Klugheit unserer Spezies wurde mit der Gefahr erkauft, am Ende alles kaputt zu machen.
So was macht die Natur gewiss ganz selten, weshalb uns noch keine anderen Superspätentwickler begegnet sind.
Mehr hierzu: Es geht um unser Hirn, die Mutter aller Probleme.
http://evolutionsblog.de/gesellschaft/174-die-mutter-aller-probleme.html
Demokratie ist, wenn wir Glück haben
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Wir wählen Parlamentarier und Parteien. Wir können nur die wählen, die sich wählen lassen wollen. Und dass das die bestmöglichen dafür sind, da müssen wir aber Glück haben.
Und wir müssen hoffen, dass die tatsächlich für uns denken und lenken wollen. Das machen sie vielleicht, wenn wir Glück haben.
Die machen dann für uns Gesetze und ändern manchmal welche. Die Gesetze, die sie machen, helfen der Gesellschaft und nutzen uns persönlich, wenn wir Glück haben.
Nichts können sie alleine machen, sie benötigen Mehrheiten.
Die Mehrheiten setzen Gesetze durch, die gut für uns sind, wenn wir Glück haben.
Sind die Gesetze wie oft nur dünne Kompromisse, gibt es vielleicht noch schlechtere und noch dünnere Kompromisse, wenn wir Glück haben.
Die Gesetze werden von den Ministerien und allen Verwaltungsapparaten angewendet, wenn wir Glück haben. Dort gibt es viele Menschen, die lieber machen, was sie selbst wollen, weil Menschen es schon immer so gemacht haben. Sie haben leitende Verantwortliche. Die braucht man deshalb, weil Menschen sonst eher nicht machen, was sie sollen.
Dass die unsere gültigen Gesetze wirklich wie gedacht anwenden und sich nicht häufig selbst verwirklichen, da müssen wir schon viel Glück haben.
Und wenn es Streit darum gibt, dann haben wir Gerichte, die entscheiden sollen über die Wehklagen. Dort sitzen viele Richter, die sind auch Menschen, die sehr gerne machen, was sie selbst wollen und sie sind eben Richter also Menschen über Menschen oder Übermenschen. Da ist die Wahrscheinlichkeit schon noch ein wenig höher, dass das Ego macht, was Egos immer machen, nämlich sich selbst in den Vordergrund stellen. Dass die für uns wirklich ausgewogen urteilen, da müssen wir wieder viel Glück haben.
Damit die Gerichte nicht nur machen, was sie wollen, gibt es Anwälte und Anwälte. Dass man da einen von denen erwischt, die sich tatsächlich für den Mandanten einsetzen, da muss man schon richtig viel Glück haben.
Dann gibt es da noch die Staatsanwälte. Die sind die Anwälte des Staates, die sind was ganz besonderes, die sollen den Staat durchsetzen gegen uns. Dass die über die Jahre, die sie in Machthaberei verbringen menschlich und vernünftig bleiben, müssen wir wieder reichlich viel Glück haben.
Zu unserer Sicherheit gibt es hübsch vertikal angeordnet über den Amts- und Staatsanwälten Generalstaatsanwälte. Das mit dem General vor dem Staatsanwalt macht mich schon sehr stutzig. Was haben Generäle da zu suchen?
Wikipedia sagt: „General“ geht zurück auf das lateinische generalis (deutsch: „allgemein“ oder „gemein“).
Dass die nicht richtig gemein sind, da müssen wir wieder viel Glück haben.
Wenn dann schon einmal eine richtig gute Idee zur Tür herein ins Parlament kommt, dann müssen wir aber schon von der Chancenwahrscheinlichkeit so was wie einen Sechser im Lotto haben, dass von der Idee her es wenigstens noch das hinterste "e" ins Gesetz schafft - also äußerst unwahrscheinlich viel Glück haben.
Die Demokratie hat einen Ausbau nötig.
Damit wir zukünftig gesichert etwas mehr Glück haben.
Aufklärung tut not Freunde
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Manche Sachen sind echt komisch.
Da fragen sich Sportmedizinexperten immer noch, wieso Muskeln Auswirkungen haben:
„Wie die Studienautoren feststellen, wiesen die muskulösen Versuchsteilnehmer mehrheitlich einen hohen BMI auf und fielen daher größtenteils in die Kategorie der Übergewichtigen. Das zeige, wie wenig aussagekräftig dieses Gewichtsmaß ist. Auf welche Weise gut ausgebildete Muskeln die Sterblichkeit verringern, ist noch unklar.“
Na dann klären wir das auf. Dazu ist der Blog doch da.
Muskeln wachsen, wenn man sich über den Grenzwert, der Anstrengung signalisiert, hinweg belastet.
Muskeln wachsen aber nicht alleine so herum, wenn einer einmal schwitzt. Das Programm ist evolutionär supersimpel. Wer sich anstrengt, ist für die Natur nicht im Studio, sondern versucht zu überleben. Blödsinnige Anstrengung konnte sich die Natur natürlich nicht vorstellen.
Wer sich gerade nicht anstrengt, ruht und regeneriert. Aber eben alles, was anstrengend ist im Körper, aktiviert sämtliche „Aufbauprozesse“ und addiert sich auf den „Abbau“.
Beide Systeme laufen nebeneinander her und saldieren sich zu einem Ergebnis.
Sichtbar wird Muskelwachstum oder eben Fettwachstum. Aber alle anderen Körpersysteme sind ebenfalls von der Aufbau - Abbau - Schaukel betroffen. Unser Körper sprich nicht darüber, macht kein Aufsehens davon, war auch nie nötig – bis zur
Zivilisation, die in erster Linie aktuelle Not ausschaltete; Nahrung, Wasser, Schutz sichernd.
Mehr Aspekte als Auf- und Abbauprozesse gibt es in diesem Zusammenhang nicht. Krankheit und Alter sind da drin enthalten. Sie sind das schlechte Ende des Intervalls. Gesundheit und Fitness das positive Ende – bis zuletzt.
Seit Tauschmittel im Spiel sind, ändert sich das Verhalten, weil Wohlstand lange unanstrengende Lebensphasen erlaubt. Die Selektion greift aber gleichzeitig nicht, weil die Wohlhabenden doch alles delegieren können und sich nicht schaden, wenn sie sich nicht anstrengen. Sie kaufen halt Gesundheit und das geht erstaunlich lange gut.
Im Sinn der Evolution ist das nicht, aber es ist ihr egal, weil das Hauptziel, „Leben und es weiter geben“ in Massengesellschaften doch nicht gefährdet ist.
Wenn Aufbauprozesse überwiegen, wird man fitter. Wenn nicht, dann nicht, sondern säuft allmählich ab. Und je tiefer man im Fett sitzt, umso mehr Aufbau muss her.
Abnehmen ist dumm und bequem gedacht.
Anstrengen und das über die Komfortzone hinaus und das immer wieder ist keine Last.
Unser Belohnungszentrum ist gebastelt, um uns fit zu halten. Deshalb belohnt es den Effekt "Formanstieg" mit Glücksgefühlen. Wenn Muskeln schmerzen, weil man sie benutzt hat, werden sie besser gemacht. Das ist der Auslöser für weiteren Aufbau und die Wohlfühlerei.
Wird dem Belohnungszentrum keine es austricksende Droge zugeführt, kriegt man die Belohnung nach jeder dieser nutzbringenden Anstrengungen.
Alter spielt dabei überhaupt keine Rolle, das wird zwar überall ständig gegenteilig kolportiert, fördert aber nur die Industrie über eintrichternde Werbung und nicht etwa die Aufbauglückseligkeit.
Lesen Sie nicht, was gesund macht.
Machen Sie, was gesund macht!
Gott steckt in der Lücke Version 2
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Wir tragen die ganze Evolution sehr häufig, nämlich als gepackte Information in uns – in jeder unserer Zellen. Wir können aber nichts damit anfangen, weil diese Information von unserem Gehirn nicht gelesen werden kann und die Information zu verstehen, könnte erst nach dem Lesen einsetzen.
Ergänzung: Anlass ist das Münchener Attentat von gestern.
So ist es manchmal mit Einfällen. Da sie enorm flüchtig sind, kann der knallige Effekt auch im alsbald geschrieben Text durchaus entschwinden. Das fiel mir in der Nacht vom Attentat auf.
Da wir alle gelegentlich Sachen machen, die wir uns selbst nicht erklären können und oft auch verbergen (vor uns und anderen), wundern wir uns zu recht, wer da eigentlich handelt. Dafür findet man keine Antworten und Scham verhindert intensives suchen. Man will es vielleicht lieber gar nicht wissen, wer oder was da operiert. Gebildeten ist das schon im Mittelalter und anderswo davor aufgefallen und sie nutzten es. Es hilft und es schadet.
Das Wissen, dass ein Effekt in uns selbständig operiert, macht nervös und unsicher und auf Dauer hilflos. Der Evo kann die sprachbasierte Telli-Systematik nicht in seine Welt übersetzen. Diese Blitze, diese Einfälle, das sind nur Lieferungen vom Evo – heute Info geheißen. Natürlich teilt er mit, aber nicht sprachlich. Er zeigt eher - Erinnerungen ähnlich - emotional befrachtete Bilder und Szenen, die eine Rolle spielen sollten. So völlig sinnlos macht er das natürlich nicht. Er will etwas erreichen, ein Verhalten einfordern. Eine Hilfestellung geben. Eine Idee vermelden.
Dazu nutzt er einen Zeitspalt, wenn wir gerade nicht irgendwie konzentriert sind und stopft blitzschnell einen Einfall in das Bewusstsein ?!?!?!? Man kann also eine originäre Botschaft aus einem selbst nicht wirklich lesen und anhaltend nicht verstehen.
Das irritiert und ich nenne es eine Lücke. Die Lücke zwischen dem aktiven zu 100% überlebenstüchtigen Evo und dem zaudernden vom Leben des Evo wenig bis nichts verstehenden Telli. Damit kommt der Telli - Verstand nicht klar. Davon (vom Evo) versteht er nichts. Kommt in der Schule nicht vor.
Das ist die Lücke.
Und in diese Lücke passt Gott trefflich hinein. Überall auf der Welt und zu allen Zeiten haben findige Genossen diese Lücke genutzt, um sie für ihre Zwecke zu füllen. Im besten Glauben natürlich.
Über diese Irritation des Armen lädt man diesem einfach ein Schuldgeflecht auf. Denn wenn einer sich schon schuldig fühlt, muss man es nur noch ausmalen, dass er tatsächlich schuldig ist. Das wird freilich mit Worten gemacht, weshalb der Telli das problemlos nachvollziehen kann.
Und dann gibt man den Betroffenen Verhaltensregeln, wie sie die Schuld wieder loswerden können und natürlich nimmt der dumme Telli das dankbar an.
Gefüllt wird die Lücke also mit einer Religion und die ferne Macht groß erscheinen zu lassen, unsichtbar und unnahbar, aber eben straffähig, hat weltweit funktioniert.
In allen Religionen taucht dies Prinzip auf. Fehler = Sünden von denen man sich reinigen, oder für die man büßen muss. Im schlimmsten Fall durch Hand abhacken oder steinigen oder Hexenproben, rädern, hängen, vierteilen, von Pferden zerreißen und so weiter.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Strafen steht immer Verheißung. Bestimmte Dinge, die man tun muss, um in den Himmel, das Paradies, Nirwana, ewige Jagdgründe etc. zu kommen. Immer sind die verheißenen Glücklichkeiten sehr weit weg und sehr schwer zu überprüfen. Nicht ohne sich aus der Gesellschaft zu entfernen kann man den Versprechen nicht trauen aber dafür eilig exkommuniziert werden und wie praktisch, der life-Versuch findet jeweils zu spät statt.
Die psychische Klammer, die evomäßig erzwungene Verhaftung in der Sippe und die damit verbundene Unterwerfung unter die Sippenmodalitäten haben sich hier leicht übertragen lassen.
Und hier nochmal: Die Wissenslücke, zwischen den beiden Effekten, etwas passiert in mir und ich weiß nicht, was das ist, schafft im Großhirn eine nicht schließbare Verstehenslücke und in ihr steckt Gott von anderen, von außen implantiert.
Der frustrierte 18-jährige ist jetzt in seinem Paradies. Er hat logisch, einfach gemacht, was man ihm gesagt hat, um an das Häppchen, das man ihm versprochen hat, heranzukommen.
Der Telli ist wahrlich völlig verblödet, so was zu glauben und dafür zu morden. Das Schlimmste, was man einem Lebewesen antun kann, ist es zu töten und da gibt es jemanden, der einen dafür in den Himmel fahren lässt?
Unglaublich !!!!!!!!!!!
Der Evo dagegen macht, was er soll. Er erkennt, wenn man es ihm lange genug eintrichtert, dass eine Gefahr für ihn von den abscheulichen Ungläubigen ausgeht und diese sein Leben gefährden. Jenseitige Belohnungen sind ihm fremd. Er ist hier und nur hier.
Und nun Schulwissen reaktivieren bitte.
Alle religiösen Eroberungen wurden im Namen Gottes unternommen. Jede mit dem Ihren. Heilsbringung, Messianisierung als Vorwand, sind für den Evo immer plausibel, da er unablässig mit dem Ressourcenfeind - dem Nachbar kämpfen wird. Gelegenheiten finden sich. Ständig neue Siedlungen bauen, ist z.B. ein sehr bewährtes konfliktstabilisierendes Mittel. Hebräer und Christen und Moslem sind alle autoritär unterwegs gewesen.
Aber er ist es auch, der die Phantasie hat. Der jede Nacht mit allen Eindrücken und Erlebnissen und Erinnerungen herumexperimentiert und das System verfeinert. Dieses Herumspielen kennen wir als Träume. Es ist aber auch ein Versuch alles mit allem zu verknüpfen, zu testen und neue Ideen, neue Verknüpfungen und gelegentlich Übereinstimmungen zu finden. Je größer sein Spielladen ist, also je länger und lebhafter ein Leben war, umso mehr Ergebnisse findet er. Deshalb sind wir erst im Alter weise und das nützt den jeweiligen nächsten Generationen nix.
Der evolutionsblog analysiert insgesamt die Unterschiede zwischen den beiden, bewusst grob eingeteilten, unharmonisch operierenden Kernen unseres Wesens.
Der „Evo „ benannte Teil repräsentiert das Zauberwesen, das wir nicht verstehen. Er liefert jedoch alles, was Voraussetzung zu unserem Erfolg als Spezies vorhanden sein musste. Von ihm stammt der Effekt, dass die mickrige Ausstattung, die wir von der Natur als Körper mitbekommen haben so unglaublich raffiniert in allen auch den übelsten Umständen ausreichend angepasst überleben kann. Da wir genau das nicht sehen und nicht verstehen können, lässt uns angesichts des unbeantworteten Geheimnisses verzweifeln. Diese Verzweiflung ist so essentiell, dass alle Kulturen Antworten auf diese Frage entwickelt haben. Sie fallen regional, wie zu erwarten, unterschiedlich aus. Die nahe bei uns lebenden Andersgläubigen, liefern uns erkennbare Merkmale, um die evolutionär gewünschten Abgrenzungen zu liefern, die uns gegen den Ressourcen - Gefährder ankämpfen lassen. Dieses Schutzbedürfnis, der eigenen Sippe dienend, ist eines dieser überholten, unverstandenen Geheimnisse des Evos.
Er aber kann mit der modernen Errungenschaft, mit den vom „modernen Menschen“ - dem Telli - aufgebauten Versorgungsmöglichkeiten in komplizierten Wirtschaftssystemen, nichts anfangen. Er kämpft um Ressourcen beim Nachbarn, die dort gar nicht wirklich verortet sind, wie ehedem um die Tiere, die Beeren und Wurzeln im Rund um die Höhle. Dieser in der Frühzeit gesunde Überlebensneid ist in der heutigen Welt fehlgeleitet, findet aber ohne Vermittlungschance zwischen den beiden Wesen in uns nur die evolutionäre Antwort und die heißt „kämpfen“.
Die fehlende Verständigungsmöglichkeit zwischen den beiden Wissen, die „Lücke“ im Titel, ist unser eigentliches Problem. Wir müssen als Spezies ohne andere Möglichkeit auf dem Weg des Tellis (des nur im Individuum vorkommenden einzigartigen intelligenten Teils unseres Wesens) lernen, den Evo-Aspekt in unsere Welt zu integrieren.
Der Evo trug uns als Spezies bis hierher zur Massengesellschaft, jetzt ist er – unverstanden – ein gefährliches, wildes, unzähmbares kaum beherrschtes „Etwas“ in uns, das uns als massenhafte Spezies in ultimative Schwierigkeiten bringt. Sein straffer Egoismus, der ihm das Überleben unter allen Umständen erlaubte, schadet längst der ganzen Art und wird unsere Zukunft ganz, ganz finster werden lassen.
Nach dem sich unsere Art auf dem Planeten durchgesetzt hat, und mit dem Attribut „Intelligenz“ alles unterworfen hat, verantworten wir auch alles.
Der Steinzeitler auf Stufe eins, wurde der moderne Mensch, der inzwischen die Erde überschwemmt. Der moderne Mensch muss nun eilig zum homo sapiens 2.0 werden.
Homo sapiens 2.0. meint, dass er nicht nur alles andere, sondern endlich auch sich selbst versteht und sich deshalb freiwillig beschränkt – auf das was richtig ist und nicht auf das, was ihm evolutionär so wichtig ist.
Er kann das lernen, weil er alles lernen kann.
Hochspannend:
Verschwörungsglaube ist ein religiöses Problem /// Michael Blume vom 8.8.16 in spektrum.de
Zähne putzen
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http://www.sueddeutsche.de/digital/playbrush-mit-dieser-app-lernen-kinder-zaehneputzen-1.3086812
Der Evo hat die Zähne und der Telli braucht eine App, damit er diese putzen lernt.
Noch Fragen?
Noch bevor sie ihre Zähne putzen können, rennen sie mit Pokemon rum - ihre Identität suchend.
Was werden sie finden? Virtuelle Freunde, virtuelle Umgebung, virtuelle Welt.
Was werden sie werden? Virtuelle Menschen
Was werden sie sein? Homo Pokemon
Alles, was wir machen, lieben oder hassen und alles, was wir ablehnen, bestimmt „unser“ individuelles innen wohnendes Leben.
Kurz: Was man will und was nicht.
Alles ist eine komplexe Simulation – ein Abbild – der eingeholten Sinneseindrücke im Verlauf des Lebens.
Und das, was da drin ist, das leben wir dann.
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